Shitstorm gegen Netflix-Serie wegen Taylor-Swift-Diss

Taylor Swift wurde von der Netflix-Serie „Ginny & Georgia“ hart gedisst. Die Fans machen ihren Unmut auf Twitter deutlich.

Shitstorm gegen Netflix-Serie wegen Taylor-Swift-Diss
Fans rasten aus wegen eines unnötigen Angriffs auf Taylor Swift in einer Netflix-Serie Foto: Neilson Barnard / Staff / Gettyimages
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Update, 03.03.2021

Nach Taylor-Swift-Diss: Neflix-Darstellerin meldet sich

Der Diss gegen Sängerin Taylor Swift vonseiten der Netflix-Serie „Ginny & Georgia“ zieht – ziemlich hässliche – Kreise. Zwar hat sich Swift mit einem eigenen Statement gegenüber dem Streaming-Dienst zur Wehr gesetzt, die Fans rechnen nun aber mit jemand ganz anderem ab: der Schauspielerin Antonia Gentry, die in der Serie Ginny spielt! Auf ihrem Instagram-Profil tummeln sich – teils rassistische – Äußerungen von „Fans“. Hier müssen wir uns fragen: Geht’s noch? Gentry ist eine Schauspielerin, die Rolle ist ihr erster Durchbruch. Sie hat keinerlei Einfluss auf den Streaming-Giganten Netflix, hat mit dem Drehbuch nichts zu tun und auch keinerlei Einfluss auf das, was letztlich ausgestrahlt wird. Trotzdem wird sie (übrigens hauptsächlich sie) angegangen!

Heute Morgen hat der Netflix-Star reagiert – allerdings nicht mit einem Diss, sondern mit einer klaren Message in ihrer Story: „317 Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren sind von ihrer Schule in Nigeria am Freitag entführt worden und das hat es kaum in die Medien geschafft.“ Sie schließt ab mit: „In was für einer Welt wir leben.“ Damit deutet sie wohl den Rummel an, den es um einen – immer noch sexistischen und unnötigen – „Joke“ gegenüber einem einzelnen Superstar gegeben hat, während in anderen Ländern hunderte Kinder entführt werden, woran sich ihrer Meinung nach kaum jemand interessiert.

Gentry hat das Beste aus ihrer unangenehmen Situation gemacht: Sie nutzte die (negative) Aufmerksamkeit auf ihrer Insta-Seite, um auf die wirklich wichtigen Probleme dieser Welt hinzuweisen. Respekt!

Update, 02.03.2021

Taylor Swift nennt Netflix sexistisch

Nun hat auch Taylor Swift auf den Diss reagiert – und mit einem nicen Konter direkt Netflix gleich mit in die Pfanne gehauen! 😅 Auf Twitter schreibt sie: „Hey Ginny & Georgia, 2010 hat angerufen und will seinen lahmen, zutiefst sexistischen Witz zurück.“ Sie schlägt vor, diesen „Pferdemist“ nicht weiter als Witz zu definieren und damit „hart arbeitende Frauen“ runterzumachen. You Go! Richtig nice: Der Seitenhieb geht weiter zu Netflix, die als Verantwortliche hinter der Serie ja das grüne Licht für die beleidigende Zeile gegeben haben. „Übrigens, Neflix, nach Miss Americana sieht diese Aktion nicht gut an euch aus“, so Swift. Damit meint sie ihre eigene Doku „Miss Americana“, die – ironischerweise – Themen, wie Sexismus, psychische Gesundheit und Bodyimage behandelte. Ihr wisst, die Netflix-Produktion mit Taylor Swift, die auch auf Netflix lief. Dem Sender, der sexistische Jokes (dann direkt noch über sie) offenbar witzig findet. Hm. 

Taylor Swift ist ein Pop-Phänomen, das erst kürzlich die Fans mit einem neuen Song überrascht hat! Sie ist eine Person, über die sich jeder Mensch eine eigene Meinung zu bilden scheint. Als Promi im Rampenlicht, ist es für die Sängerin nicht ungewöhnlich, auch mal wegen bestimmter Dinge kritisiert zu werden. Sie sprach selbst erst neulich über den größten Fehler ihrer Karriere. Doch die Netflix-Serie „Ginny & Georgia“ hat mit einem als „Joke“ getarnten frauenfeindlichen Diss gegenüber Swift über die Stränge geschlagen! Der Shitstorm auf Twitter ist groß – genauso wie die Grundproblematik, die hinter solchen „witzigen“ Seitenhieben steht. Zuvor aber für die Auflockerung eine Galerie mit lustigen Fakten über Taylor Swift und Co.!

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Der „Ginny & Georgia“-Diss gegen Taylor Swift

Was ist passiert? In der Netflix-Serie „Ginny & Georgia“ dreht es sich um die Beziehung zwischen Tochter (Ginny) und Mutter (Georgia), die sich nach dem Tod des Vaters und Ehemannes neu im Leben orientieren müssen. In der letzten Folge der ersten Staffel glaubt Georgia, dass Ginny mit ihrem Freund schlussgemacht hat. Ginny entgegnet genervt: „Was juckt es dich? Du lässt Männer schneller fallen als Taylor Swift.“ Autsch! Die Fans auf Twitter reagierten prompt auf den verbalen Tiefschlag und rufen aus: „RESPECT TAYLOR SWIFT!“

Warum sind die Leute so genervt? Zum einen, weil Swift wegen ihrer Songs, die sich öfter mit (Ex-)Beziehungen auseinandersetzen, ständig angegangen wird. Zum anderen, weil es sich hier um einen (leider) klassischen Fall von Frauenfeindlichkeit handelt, die als „Witz“ verkauft wird. Es ist schlicht „slut shaming“, also das Bloßstellen von einer Frau, weil sie es wagt (!) mehr als eine sexuelle Beziehung in ihrem Leben zu haben. Am besten noch, bevor sie verheiratet ist und ihre Familie die Mitgift mit ihrem versprochenen Verlobten ausgehandelt hat. 🙄 In welchem Jahrhundert leben wir noch gleich?

Was Taylor Swift dazu sagt

Zu dem neuesten Diss über das (Privat!) Leben von Swift, hat sich die Sängerin kürzlich geäußert, siehe unser Update. Obwohl sie eigentlich nicht gemusst hätte! Sowieso nicht, weil sie sich schon öfter für das Thema rechtfertigen musste. Über die Heuchelei der Gesellschaft hat sich Swift schon 2015 geäußert (wir sind in den letzten sechs Jahren richtig weit gekommen, offenbar 😒). „Ein Mann, der über seine Gefühle aus einem verletzlichen Standpunkt aus schreibt, ist mutig; eine Frau, die das tut, gibt zu viel von sich preis und ist weinerlich“, so Swift. „Niemand sagt so etwas über Ed-Sheeran. Niemand sagt so etwas über Bruno Mars“, stellt die Sängerin in einem anderen Interview fest. „Ehrlich gesagt, ist das ganz schön sexistisch.Wie Recht sie hat!

Frauenfeindlichkeit sei etwas, womit die Leute aufwachsen. „Feminismus“, so Swift weiter, „ist für mich die wichtigste Bewegung, der man sich anschließen kann, weil es einfach ein anderes Wort für ‚Gleichberechtigung‘ ist.“ Man kann nur hoffen, dass eine Serie, wie „Ginny & Georgia“, eine der wenigen mit PoCs (People of Color) als einen Hauptcharakter, die um das Thema Gleichberechtigung wissen sollte, in Zukunft genau das mehr auf dem Radar hat.