Netflix Medium Tyler Henry: Kann er echt mit Toten sprechen?

In der Netflix Dokumentation „Life After Death with Tyler Henry“ spricht das Medium angeblich mit den Toten. Doch sind Henrys übersinnliche Kräfte echt oder fake?

Netflix Medium Tyler Henry: Kann er echt mit Toten sprechen?
Fake oder nicht? US-Medium Tyler Henry behauptet in der Doku mit Toten sprechen zu können Foto: Netflix
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Netflix Hit: Die Toten sprechen mit Tyler Henry

Tyler Henry ist in den USA ein sehr erfolgreiches und bekanntes Medium. Über 300.000 Menschen sollen auf seiner Warteliste stehen. Ihr Wunsch: Tyler soll mit einer/m Verstorbenen in Kontakt treten!

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DAS HAT ANDERE INTERESSIERT:

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Die neue Netflix Doku-Serie „Life After Death with Tyler Henry” zeigt genau das: Henry trifft Menschen, die jemanden verloren haben und er kontaktiert die Toten. Er berichtet von den Gedanken und Gefühlen und was die Verstorbenen den Hinterbliebenen mitteilen wollen. Henry bringt also Botschaften aus dem Jenseits – doch wie echt kann das sein?

Seine außergewöhnliche Gabe

Tyler selbst behauptet, diese Gabe schon in seiner Kindheit gehabt zu haben. Bereits mit zehn Jahren hatte er die Vorahnung, dass seine Großmutter sterben würde. Kurz danach kam die Nachricht, dass sie wirklich verstorben sei.

In den USA ist Tyler Henry bereits seit längerem berühmt. Seit 2016 ist er in der Real-Life Doku „Hollywood Medium With Tyler Henry“ (E! Online) zu sehen. Darin besuchte er unter anderem Schauspielerin Megan Fox („Transformers“), „The Big Bang Theory“-Star Jim Parsons oder Sofia Vergara aus „Modern Family“ und trat mit deren Verstorbenen in Kontakt. 

Um seine Glaubwürdigkeit zu unterstreichen, führt Henry meist sogenannte „cold readings“ durch. Das bedeutet: Er hat vor den Treffen keine Informationen über seine Kund*innen erhalten. Nicht mal ihre Namen kennt er. Er weiß also nicht, wen er treffen wird. So soll ausgeschlossen werden, dass er vorab über deren Schicksale recherchieren könnte.

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MEHR MYSTERIÖSE STORYS:

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Die Séancen sind tatsächlich sehr eindrucksvoll. Henry berichtet von Dingen, die er nach Meinung seiner Kund*innen nicht hätte wissen oder erraten können. Doch sehr viele Zuschauer*innen sind sich auch unsicher: Ist seine Kontaktaufnahme mit den Verstorbenen echt oder ist das doch alles fake?

Kritik an Netflix Medium

„Ich freue mich, wenn Menschen zweifeln“, sagt Henry in einem Interview mit dem Forbes-Magazine. „Das Unbekannte kann einem Angst machen.„Aber es ist leichter, sich eine Meinung über mich zu bilden – als das anzuerkennen, was Realität ist.“

Doch während viele Menschen an Henrys Kräfte glauben (möchten) und Erleichterung in der Vorstellung finden, dass die Toten nicht komplett verschwunden sind, sondern in einer anderen Welt glücklich sind, gibt es auch jede Menge Kritik an Henrys Sitzungen. Meist werden folgende Punkte angebracht:

  1. Ungenaue Fragen: Séancen beginnt Tyler meist mit sehr ungenauen Fragen. Oft geht es darum, dass ein/e Verstorbene*r mit ihm in Kontakt tritt, der/die Schmerzen hatte. Was beim Sterben natürlich sehr oft der Fall ist. Oder Henry behauptet, dass jemand „tragisch von uns gegangen ist“. Auch das trifft oft zu.  
     
  2. Die Reaktion der Kund*innen auf seine Aussagen verrät viel. Ein Seufzen, eine Handbewegung oder Augen aufreißen könnten Henry verraten, dass er auf der richtigen Spur ist und dann an diese Punkte anknüpfen sollte.
     
  3. Auch Gegenstände der Verstorbenen, die Kund*innen zum Treffen mitbringen, können viel verraten. Ist das ein Gegenstand der einer Frau, einem Mann oder gar einem Kind gehörte? Ist der Gegenstand alt – dann könnte der Tod länger zurück liegen? – All dies könnte Henry an dem Gegenstand erkennen und so erahnen, um welche tote Person es sich handelt.
     
  4. Berühmte Persönlichkeiten: Die Kund*innen von Tyler Henry sind sehr oft berühmt – zumindest in den USA. Henry könnte vieles über ihre Leben aus den News oder Medien wissen.
     
  5. Was wird rausgeschnitten? Gerade bei Shows haben Produzent*innen natürlich die Möglichkeit, Szenen zu schneiden. Das heißt: Alles, was schiefläuft bekommt das Publikum gar nicht zu sehen.
     
  6. Selbst wenn Henry keine VIPs, sondern „normale“ Menschen trifft, könnten vorher Informationen recherchiert werden. Immerhin: Wir posten alle viele Infos von uns auf den sozialen Medien.
     
  7. Wie kalt sind seine Treffen wirklich? Auch wenn es heißt, dass Henry vor dem Treffen keinen Informationen zu den Kund*innen hat – wie verlässlich ist diese Behauptung? Immerhin ist der Name des/der Hinterbliebenen auf jeden Fall mindestens dem Produktions-Team der Doku bekannt. Es gibt auch Aussagen, von Medien-Anfragen, dass Henry keine Sitzungen spontan durchführen würde.

Sind seine Kräfte echt?

Andererseits gibt es auch Argumente, die für die Echtheit seiner Kräfte sprechen könnten.

  1. Natürlich trifft Henry nicht nur Berühmtheiten, über deren Leben viel in der Öffentlichkeit bekannt ist, sondern auch ganz normale Menschen. Und über die ist im Zweifel nicht (so) viel bekannt. Auch hier sollen die meisten Sitzungen „kalt“ sein. 
     
  2. Da Henry bereits seit Jahren in den USA praktiziert, gibt es auch viele Berichte von „normalen“ Menschen, die ein Treffen mit dem Medium hatten. Auch einige Journalist*innen berichten von Séancen mit Henry und deren Ergebnissen. Viele sind skeptisch – geben aber zu, dass er einige Fakten auf den Tisch brachte, die er niemals wissen oder recherchieren hätte können.
     
  3. Es gibt keine Beweise, dass Tyler NICHT mit den Toten in Kontakt treten kann. Allerdings auch keine dafür.

Am Ende wird die Frage, ob Tyler Henrys Fähigkeit mit den Toten zu kommunizieren echt oder fake ist, jeder für sich selbst beantworten müssen: Glaubst du dran – oder nicht?

Video-Tipp: Das passiert in unserem Körper, wenn wir sterben:

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