Corona Expertin: „Kontakt mit Delta ist sehr wahrscheinlich!“ – Und dann?

Die Infektions-Zahlen steigen wieder. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Kontakt zu einem an Corona Erkrankten hatte und kann man das erkennen?

Corona Kontakt mit Delta sehr wahrscheinlich
Die Delta Variante breitet sich weiter aus. Aber was passiert, wenn man in Kontakt mit einem/einer Infizierten kam? Foto: Meinzahn / iStockPhoto
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Delta Variante löst 4. Welle aus

Auch wenn in den letzten Tagen viel über die neue Mu Variante berichtet wurde, darf nicht vergessen werden, dass aktuell die Delta Variante in Deutschland um sich greift. Nahezu jede neue Infektion kann auf die mit B.1.617.2 bezeichnete Mutation zurückgeführt werden, wie Statistiken zeigen.
Delta ist effektiv: Die aktuell vorherrschende Mutation ist ansteckender als bisherige Varianten. Die Inzidenz liegt bundesweit bei 80 (Stand 3. September). In manchen Landkreisen klettert sie aber bereits wieder über die zweihunderter Marke. Da fragen sich viele: Hatte ich eine Begegnung mit Corona – und weiß nichts davon? Und kann ich das erkennen?

„Kontakt mit Delta ist sehr wahrscheinlich!“

Auch in den USA steigen die Infektionszahlen wieder und auch dort steht die Delta Variante im Mittelpunkt. Monica Gandhi, Infektionswissenschaftlerin an der University Of California/San Francisco beschreibt die Lage: „Ich denke, dass die Chancen, dem Virus begegnet zu sein – abhängig von der Infektionsrate der jeweiligen Umgebung – sehr hoch sind.“ Dabei ist Expert*innen nach zu unterschieden, ob man dem Virus „nur“ ausgesetzt war – oder man wirklich infiziert wurde.

Unterscheidung zwischen Kontakt und Infektion

An manchen Orten ist es wahrscheinlicher, dass man dem Virus ausgesetzt war/wird, als an anderen. Zu den Gefahrenherden zählen alle Orte und Situationen, an denen viele Menschen zusammenkommen. Denn damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein*e Infizierte*r in der Menschenmenge befindet. Ob hier die Möglichkeit einer Ansteckung besteht, hängt wiederum von weiteren Punkten ab:

  • Wie weit war man von dem/der Infizierten entfernt?
  • Wurden Masken getragen?
  • Verfügte der Raum über eine gute Luftfilterung?

Je weniger die Schutzmaßnahmen eingehalten wurden, desto höher ist dann die Wahrscheinlichkeit mit dem Virus in Kontakt gekommen zu sein. Ob man sich infiziert hat, muss anschließend geklärt werden.

Hatte ich Kontakt mit der Delta Variante?

Anzeichen, die Hinweise darauf geben, ob man Kontakt mit SARS-Cov-2 hatte, unterschieden sich zwischen geimpften und nicht geimpften Menschen.

Geimpfte: Viele Geimpfte werden wenn sie Kontakt zum Virus hatten, keine Anzeichen erkennen können, da sie durch die Impfung das Virus abwehren können.

Es ist aber möglich, dass der Körper durch den Kontakt mit der Delta Variante auch eine spürbare Immunantwort entwickelt. Dies kann dann den Symptomen ähneln, welche viele Patient*innen bereits von den Nebenwirkungen nach der Impfung kennen: „Viele könnten dann Müdigkeit und Abgeschlagenheit verspüren“, erklärt die Expertin Gandhi. Diese Immunantwort ist nicht das Zeichen einer Infektion, sondern dass der Körper daran arbeitet, das Virus abzuwehren.

Klicktipp:

Geimpft und infiziert? Das sind die Symptome!

Ungeimpfte: Bei nicht geimpften Menschen wäre die Wahrscheinlichkeit sich nach dem Kontakt mit einer infizierten Person anzustecken sehr hoch. Angesichts der sehr infektiösen Delta Variante stecken sich Menschen, die nicht durch eines der bekannten Vakzine geschützt sind, dreimal so häufig an wie Geimpfte.
Auch wenn es bei Delta asymptomatische Fälle (Menschen, die infiziert sind, aber keine Symptome verspüren) gibt, treten im Falle einer Infektion mit der Mutation meist Symptome auf. Diese sind anders, als man sie vom Anfang der Pandemie kennt:

  • Kopfschmerzen
  • Laufende Nase
  • Rauer Hals / Halsschmerzen
  • Fieber (seltener)
  • Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns (seltener)

Auch treten diese Symptome einige Stunden bis nur wenige Tage (im Durchschnitt 3 Tage) nach der Infektion auf. Die Inkubationszeit (Infiziert aber noch keine Symptome) hat sich durch Delta ebenfalls verändert – bzw. verkürzt.

Nach wie vor gilt für Menschen, die an Symptomen leiden, sich in Quarantäne zu begeben und ärztlichen Rat einzuholen.