Pädophil! Was das bedeutet. . .

Du siehst es niemandem an. . .
Du siehst es niemandem an. . .
Auf Pinterest merken

In den Nachrichten ist immer wieder von sogenannten Pädophilen die Rede. Vor allem, wenn es um sexuellen Missbrauch von Kindern geht. Aber was genau bedeutet denn das, wenn jemand pädophil ist? Wir erklären es!

Was pädophil bedeutet:

Als Pädophile werden vor allem Erwachsene bezeichnet, die sich überwiegend oder allein durch Beobachten, Berühren oder durch sexuelle Handlungen mit Kindern vor der Pubertät sexuell erregen oder befriedigen.

Wer sind die Opfer?

Meist suchen sich die Täter Kinder aus, die sich nach Nähe und Zuwendung sehnen, weil sie sie zu Hause vermissen. Zu dieser Gruppe gehören auch Kinder, die sexuelle Übergriffe, Gewalt oder Vernachlässigung in der eigenen Familie erlebt haben. So gibt es Fälle von sexuellem Missbrauch in der Familie, die von einem pädophil veranlagten Vater ausgehen (Inzest). Aber auch Kinder, die als "Einzelgänger" auffallen, werden von Pädophilen bevorzugt ausgesucht.

Es gibt Täter, die sich vor allem Mädchen als Opfer suchen. Meist suchen sie nach Mädchen vor Beginn der Pubertät. Also etwa zwischen acht und zehn Jahren oder Mädchen, die körperlich auf diesem Entwicklungsstand sind. Einige Pädophile richten ihr Interesse nur auf Jungen, die vom Alter her vor der Pubertät oder am Beginn dieser Entwicklungsstufe stehen. Es gibt aber auch Pädophile, die beide Geschlechter erregend finden.

Wer sind die Täter?

Fast immer sind es Männer. Vom Alter her sind sie Erwachsene oder auch ältere Jugendliche. Aber Vorsicht! Bei jugendlichen kann es natürlich passieren, dass ein 17jähriger sich zum Beispiel in eine 13jährige verliebt. In den allermeisten Fällen hat das nichts mit Pädophilie zu tun, aber ausgeschlossen ist es nicht. Auf jeden Fall darf auch er keine sexuelle Beziehung zu dem Mädchen haben, bis es wenigstens 14 Jahre alt ist. Vielmehr geht es bei Pädophilen um die Fälle, in denen sich Erwachsene an Kindern vergehen. Also zum Beispiel ein 28jähriger eine 9jährige dazu bringt, sexuelle Handlungen über sich ergehen zu lassen. Das ist Kindesmissbrauch und hat mit Liebe nichts zu tun.

Um junge Jugendliche und Kinder vor solchen Situationen zu schützen, ist Sexualität zwischen zwei Menschen vom Gesetz her frühestens ab 14 Jahre erlaubt. Aber auch hier gibt es Grenzen, wie alt der andere Sexualpartner höchstens sein darf, um sich nicht strafbar zu machen. Mehr dazu erfährst Du hier.

Wie gehen Pädophile vor?

Pädophile gehen meist nicht mit Gewalt auf Kinder zu. Im Gegenteil: Sie versuchen das Vertrauen der Kinder zu gewinnen und ihnen auf diese Weise körperlich näher zu kommen. Sie sind oft sehr nett und hilfsbereit. Sie nehmen sich viel Zeit um mit dem Kind zu spielen damit die Annäherung langsam erfolgen kann. Oft schämen sich betroffene Kinder und erzählen spät oder lange Zeit gar nicht davon, was ihnen passiert ist. Sie haben Angst, den Erwachsenen zu verraten, deren Zuwendung sie anfangs gern angenommen haben. Die Überwindung ist deshalb groß, von den Vorfällen zu erzählen.

Wo suchen Pädophile nach ihren Opfern?

Logischerweise dort, wo sie viele Kinder antreffen und sich nicht beobachtet fühlen. Bevorzugte Orte sind Schwimmbäder, aber auch Einrichtungen für Kinder wie Heime, Kindergärten oder Schulen.

Was können Betroffene tun?

Wenn Du als Opfer betroffen bist, mach Dir klar: Glaube nicht, dass der Erwachsene Dir aus Versehen zu nah gekommen ist. Vertraue Deinem Gefühl, wenn es Dich jetzt vor dem Menschen warnt. Du bist nicht Schuld an dem, wozu er Dich gebracht hat. Sondern er hat Dein Vertrauen ausgenutzt um sein Ziel zu erreichen. Deshalb bleib nicht länger allein mit dem erlebten und wende Dich an einen vertrauten Erwachsenen, bei dem Du Dich sicher und unterstützt fühlst.

Hole Dir Hilfe! Wenn Dir kein Familienmitglied helfen kann und auch keine Leitung der Einrichtung, in der der Vorfall passiert ist: Geh zu einer Beratungsstelle oder rufe dort an. Es gibt viele Beratungsstellen, in denen mit betroffenen Kindern gemeinsam besprochen wird, wie Dir schnellstmöglich geholfen werden kann. Unter folgenden Adressen findest Du Fachleute, die sich mit den Nöten von Kindern und Jugendlichen auskennen, denen sexuelle Gewalt zugefügt wurde.

Für weibliche Opfer:

www.imma.de

www.avalon-bayreuth.de/

www.wildwasser.de

Für männliche Opfer:

www.kibs.de

In einigen Beratungsstellen gibt es auch Hilfen für Täter oder für die Menschen, die gar nicht erst zu Tätern werden wollen. Denn es gibt pädophil veranlagte Menschen, denen es gelingt, ihrer Neigung nicht nachzugeben und somit keine Kinder zu missbrauchen. Eine Therapie kann ihnen dabei helfen.