Netflix-Hit „365 Tage“: Dieser Star fordert Verbot

Mit dem Erotik-Thriller365 Tage“ landete Netflix einen Mega-Hit. Doch die Thematik des Films ruft auch viele Kritiker auf den Plan – und wurde für einen Star zum ganz persönlichen Problem.

Netflix-Hit „365 Tage“: Dieser Star fordert Verbot
Im Netflix-Film „365 Tage“ wird Laura von Mafia-Boss Massimo entführt und in seine wilden Sex-Fantasien verstrickt Foto: PR
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„365 Tage“ wurde auf Netflix zum Mega-Hit

Ein reicher, attraktiver Mafia-Boss lässt seine Angebetete entführen und hält sie gegen ihren Willen gefangen. Er gibt ihr 1 Jahr Zeit, sich in ihn zu verlieben, lockt sie mit seinem Geld und seinem luxuriösen Lebensstil und macht sie sich schließlich mit sadomasochistischen Sexspielchen gefügig. Das ist die Story des Films „365 Tage“, der nach Veröffentlichung im Juni auf Netflix durch die Decke ging und seine bis dato unbekannten Darsteller zu Superstars machte. Vor allem um Hauptdarsteller Michele Morrone ist ein wahrer Fan-Hype entstanden, Millionen Fans liegen dem heißen Italiener zu Füßen. 

Netflix-Film „365 Tage“ in der Kritik

Doch der Film, der auf der Buchreihe der polnischen Autorin Blanka Lipi?ska basiert, sorgt auch für jede Menge Kritik, denn die Thematik ist extrem umstritten. Zahlreiche Menschenrechts-Organisationen sprachen sich gegen „365 Tage“ aus, warfen den Machern Verharmlosung sexueller Gewalt vor. Auch Sängerin Duffy zeigt sich entsetzt von dem Streifen – denn für sie selbst ist es keine Geschichte, sondern grausame Realität! Die Britin hatte erst vor wenigen Monaten in einem emotionalen Posting offenbart, dass sie entführt, tagelang gefangen gehalten und vergewaltigt wurde. 

Sängerin Duffy entsetzt über „365 Tage“

In einem offenen Brief in der britischen Zeitung „The Sun“ wandte sich Duffy nun an Netflix, um den Streaming-Dienst und die Macher von „365 Tage“ zur Verantwortung zu ziehen. „Es bestürzt mich zutiefst, dass Netflix einem solchen Film, der die brutale Realität von Menschenhandel, Entführung und Vergewaltigung verherrlicht und verzerrt darstellt, eine Plattform bietet. Ich kann mir einfach nicht erklären, wie Netflix übersehen konnte, wie nachlässig, unsensibel und gefährlich das ist“, schreibt die Sängerin und zeigt sich geschockt darüber, dass weibliche Fans Hauptdarsteller Michele Morrone sogar leichtfertig darum bitten würde, sie zu entführen. Aus dem Leiden der Opfer von Menschenhandel und sexueller Gewalt ein „Erotik-Drama“ zu machen, sei unverantwortlich und würde ihren Schmerz noch schlimmer machen. „Als ich Opfer von Menschenhandel und Vergewaltigung wurde, hatte ich das Glück, mit meinem Leben davonzukommen, aber viel zu viele haben nicht so viel Glück gehabt. Und nun muss ich Zeuge davon werden, wie diese Tragödien und meine eigene Tragödie erotisiert und heruntergespielt wird“, so die Sängerin weiter.

Duffy zieht Netflix zur Verantwortung

 „365 Tage“ sei nicht "nur" ein Film, klagt Duffy an und fordert von Netflix und CEO Reed Hastings, Aufklärungsarbeit über Menschenhandel, sexuelle Gewalt und Ausbeutung zu betreiben, anstatt nur „beiläufige Unterhaltung“ zu produzieren. „Was ich und andere, die diese Ungerechtigkeiten kennen, brauchen, ist das genaue Gegenteil – eine Erzählung von Wahrheit, Hoffnung und dass uns eine Stimme gegeben wird", erklärte die 36-Jährige und sprach auch die Zuschauer des Films direkt an, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und sich im Internet über verschiedene Menschenrechts-Organisationen aufzuklären. „Wenn wir es besser wissen, sollten wir es besser machen“, so die Sängerin.

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