Popeln: Was Nase bohren über die Gesundheit verrät

Ob heimlich oder schamlos öffentlich: Jeder popelt! Die Gründe dafür sind vielfältig – und nicht immer ganz ungefährlich!

Popeln: Was Nase bohren über deine Gesundheit verrät
Popeln hat natürliche Gründe – und kann Aufschluss über die Gesundheit geben Foto: Staras / iStockPhoto
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Was ist ein Popel?

Wissenschaftlich betrachtet sind Popel Nasensekret, das sich verdickt hat. Deshalb kann es nicht mehr in den Rachenraum abfließen – wie normaler Schnodder es tut. Die Folge: Das Sekret wird immer dicker, denn darin sammeln sich feine Partikel an, die in der Luft schweben wie etwa Pollen oder Staub. Schließlich kann dann durch den entstandenen Popel der Atemweg in der Nase blockiert werden, was sich unangenehm anfühlt.

Die häufigsten Gründe in der Nase zu bohren

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, weshalb Menschen popeln:

  • Aus Langeweile.
  • Aus Nervosität
  • Aus Unsicherheit.

Im Grunde kann ist Popel oft eine ähnliche Körperreaktion, wie das Fingernagelkauen: Wir bauen damit Stress ab. Zum anderen bohren wir in der Nase um uns von einem Juckreiz, einem Kratzen oder dem unguten Gefühl "DA IST WAS IN MEINER NASE" zu befreien.

Ist Popeln gefährlich?

Gelegentliches in der Nase bohren ist gesundheitlich unbedenklich. Allerdings kann es beim Popeln schon zu leichtem Nasenbluten kommen. Das passiert, wenn zum Beispiel mit dem Fingernagel Schleimhäute in der Nase verletzt werden und Blutgefäße platzen. Wer jedoch regelmäßig und zwanghaft seine Nase mit den Fingern malträtiert, und dabei immer wieder Wunden aufreißt, kann ernsthafte Verletzungen in den Schleimhäuten verursachen. Solche Fälle müssen medizinisch behandelt werden.

Außerdem können durch Popeln noch folgende Probleme auftreten:

  • Durch Schmutz und Bakterien an den Fingern, kann der Atemweg infiziert werden.
  • Auch können Bakterien und Viren, die sich in der Nase tummeln, dann auf andere Oberflächen transportiert werden.

Was Popeln über die Gesundheit verrät

Wer häufig popelt, leidet zumeist an trockenen Schleimhäuten, wodurch aus natürlichem Nasensekret dann dickliche Popel entstehen. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, ist es wichtig, auf eine Befeuchtung der Nase zu achten. Das ist in den meisten Fällen ganz leicht:

  • Achte darauf, genug zu trinken. Der Verbraucherservice empfiehlt dabei: Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren 1,3 Liter Flüssigkeit /  Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren, 1,5 Liter, / Erwachsenen zwischen 25 und 51 Jahren 1,4 Liter.
  • Nasensprays auf Meersalzbasis sind natürlich, machen nicht süchtig und halten die Schleimhäute feucht. Es empfiehlt sich eine Rücksprache mit Expert*innen.
  • Auch eine kleine Menge Kokosnuss-Öl, welches auf die Schleimhäute aufgetragen werden kann, kann helfen.
  • Eine Nasenspülung mit frischem, körperwarmem Wasser hilft, die Schleimhäute zu pflegen.
  • Ein Luftbefeuchter am (Home-Office) Arbeitsplatz sorgt für höhere Luftfeuchtigkeit.

Menschen mit Allergien oder anderen chronischen Atemwegs-Problemen sollten immer eine/n Expert*in aufsuchen.

Popel: Was die Farbe verrät

Je nach Zusammensetzung der Nasensekrete kann sich auch die Farbe ändern. Mit Verdickung der Nasenflüssigkeit ändert sich dann auch die Popel Farbe was Aufschluss über die Gesundheit geben kann. Die Häufigsten Farben sind:

  • Klar bis leicht weißlich: klare Nasensekrete sind ganz normal und kein Grund zur Sorge. Auch Allergiker haben meist klare Sekrete. 
     
  • Weiß: Richtig weißer Nasenausfluss und Popel sind meist ein Anzeichen für eine Erkältung. In einem solchen Fall kann das verklumpte Sekret auch gelblich oder grünlich erscheinen. 
     
  • Braun oder rötlich: Dies ist meist ein Anzeichen für Blut. Das kann etwa durch unbemerktes Nasenbluten oder durch eine kleine Verletzung der Schleimhäute entstanden sein. 
     
  • Grau oder schwarz: Wer an einem Lagefeuer oder Kamin saß hat Rußpartikel eingeatmet, die auch in der Nase haften bleiben und den Popel dunkel färben können. Auch in Städten, die stärker durch Abgase belastet sein, kann das der Fall sein.

Was ist gut am Popeln?

Der Vorteil liegt auf der Hand: Mit dem Finger kommt man viel besser an Stellen, die das Taschentuch nur schlecht erreicht. Wer popelt, befreit seine Nase schneller von Sekret-Klumpen und kann freier atmen. In der Nase bohren kann also sehr befreiend sein.

Übrigens: Es gibt Ärzte, die die Meinung unterstützen, dass Popel essen gut fürs Immunsystem ist. Na dann: guten Appetit!