Conan Gray gesteht: "Ich war schon immer ein einsamer Mensch"

In seinem neuen Album "Superache" verarbeitet Conan Gray seine ganzen Gefühle. Was dabei auffällt: Die Texte sind überwiegend traurig. Woher kommt diese Traurigkeit? Im exklusiven Interview mit Bravo haben wir mit Conan über gebrochene Herzen, Bindungs-Ängste und ihrem Ursprung gesprochen.

 

Conan Gray gesteht: Ich war schon immer ein einsamer Mensch
Conan Gray schrieb sein Debüt-Album "Kid Krow" komplett allein in seinem Schlafzimmer. Foto: Universal Music
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Seit seinem ersten Album "Kid Krow" ist Conan Gray als Mensch gewachsen und hat viele neue Erfahrungen gemacht. Er selbst sagt: "In den letzten Jahren hat sich meine Wut in Traurigkeit verwandelt."  Das hört man auch in seinem zweiten Album "Superache", das gestern (24.06.) veröffentlicht wurde. In den Songs ist viel Herzschmerz zu spüren. Doch kann man eigentlich ein gebrochenes Herz bekommen, wenn man sich noch nie so richtig verliebt hat und in einer Beziehung war? Ja! So erging es zumindest Conan schon mindestens einmal – und er ist damit bestimmt nicht der*die Einzige. Als wir Conan persönlich zum Interview getroffen haben, hat er uns von seinen vergangenen Erfahrungen in der Liebe erzählt und verraten, warum er seiner Meinung nach noch nicht die ganz große Liebe erleben durfte.

Conan Gray: Er kann nur schwer loslassen

In seinem Song "People Watching", der auch auf seinem Album "Superache" zu finden ist, singt der Sänger an einer Stelle "I’ve never been in love, not seriously" (dt. "Ich war noch nie verliebt, nicht ernsthaft"). Trotzdem singt er oft über gebrochene Herzen und Liebeskummer. Und Conan ist ein Mensch, der einfach nicht loslassen und vergessen kann: "Ich glaube, das letzte Mal, dass ich wirklich so richtig Liebeskummer hatte, war vor einem Jahr. Aber der schlimmste Liebeskummer, den ich je hatte, war, als ich ungefähr 18 war. Und ich schreibe bis heute noch Songs darüber. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich mich dabei fühle."

Conan Gray: "Ich brauche ein Ventil für meine Gefühle."

Wie kommt es zu so einem Gefühl, wenn man noch nie so richtig verliebt in eine Person war? "Es war sehr typisch für mich. Es war einfach eine Situation der nicht erwiderten Liebe, in der ich jemanden geliebt habe und die Person mich nicht zurück geliebt hat. Und das passiert manchmal. Es war schwer für mich, damit umzugehen. Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich die ganze Zeit darüber nachdenke und schreibe", erzählt Conan. Das Schreiben scheint ihm beim Verarbeiten seiner Gefühle zu helfen und ist auch einer der Gründe, warum er mit der Musik angefangen hat: "Ich schreibe Songs, weil ich einfach ein Ventil für meine Gefühle brauche. Ich habe mit dem Schreiben von Songs begonnen, als ich 12 Jahre alt war – und ich war schon immer ein einsamer Mensch. Ich denke, dass die Musik für mich ein Weg war, mit Menschen zu sprechen und Menschen zu finden, die sich mit mir und meinen Erfahrungen identifizieren können." Von diesen Menschen hat er jetzt ganz viele Über die Jahre hat sich der Sänger jetzt nicht nur eine richtig große Fangemeinschaft aufgebaut sondern hat auch einige neue und gute Freundschaften geschlossen. 🥰

Conan Gray gesteht Bindungs-Ängste

Doch wieso fällt es ihm so schwer, die große Liebe zu finden? "Ich habe starke Probleme mit Intimität und Bindung und habe große Angst davor, verletzt zu werden. Also halte ich mich von allem und jedem fern, um mich zu schützen. Ich habe viele Fehler gemacht und bin allein, weil ich verletzt und verrückt bin", gesteht der Sänger. Seine Bindungs-Angst kam nicht einfach von heute auf morgen, sondern hat sich durch die Erlebnisse in seiner Kindheit und Jugend gebildet: "Als ich aufwuchs und älter wurde, wusste ich nie, wem ich vertrauen konnte. Je älter ich wurde, desto weniger wusste ich, wem ich vertrauen soll oder wie ich Menschen vertrauen soll, ohne Angst zu haben, dass sie mich am Ende verletzen werden. Das ist auch heute noch so", erklärt Conan. Hoffentlich kann er diese Angst bald bekämpfen. 💕