Bad Boy: Daran erkennst du ihn! ?
Bad Boys sind sexy – das scheint gerade in den Medien die generelle Meinung. Doch was macht sie aus? Warum sind sie so anziehend? Und nicht gut für uns?

Der Bad Boy: Lange schon gilt er als Inbegriff von Sexappeal, Unabhängigkeit und Coolness. In den Medien wird das Image des Bad Boys glorifiziert – und selten hinterfragt. In „Twilight“ verliebt sich die anfangs sehr naive Bella Swan in einen nachdenklichen, düsteren und melancholischen Vampir, der ihr jederzeit die Kehle aufreißen könnte. In der „After“-Reihe verliebt sich Tessa nicht etwa in ihren Kollegen Trevor, der bodenständig und emotional verfügbar ist, sondern in den schwierigen, alkoholsüchtigen und so mysteriösen sexy Hardin. Nur zwei von unzähligen Beispielen für den „Bad Boy“-Typ! Doch was macht sie so unwiderstehlich? Was steckt wirklich dahinter? Und ist sein Gegenstück – der „nette Typ“ – wirklich im Vergleich so langweilig? Wir schauen uns das Ganze einmal genauer für euch an!
Was genau ist ein Bad Boy? 😈
Der Bad Boy soll vor allem Instinkte ansprechen: Der stoische, schweigsame Typ, der mit jedem seiner wenigen Worte nur weitere Rätsel aufgibt, die nur darauf warten, gelöst zu werden. Vornehmlich von einer Person, die für ihn schwärmt. Beziehungsweise für die Vorstellung, die sie sich von ihm macht, denn ein wahrer „fieser Junge“ würde niemals die eigenen Emotionen und Gedanken auf der Zunge tragen!
Der Bad Boy ist hart – er braucht andere Menschen nicht, aber er lässt einige wenige nah an sich heran. Wer einen Bad Boy kennenlernt, der will zu diesem engen Kreis gehören, denn sie versprühen eine ungemeine Faszination. Wie viel wirklich am Ende dahinter steht, das ist leider immer so eine Sache. In den Medien, besonders in Hollywood-Produktionen, ist dieser Typ Mensch selten eine leere Versprechung. Er tut nicht nur cool und unnahbar – er ist es wirklich. Und umso wundervoller ist es (meistens für die Frau in solchen Geschichten), wenn der Bad Boy eine Person auserwählt, ihn „zu retten“.
Was macht einen Bad Boy aus?

Der Bad Boy ist – im Mindesten in den Medien – ein Klischee und daher ziemlich gut zusammenzufassen. Man kann mit dieser Checkliste ziemlich gut erkennen, ob man gerade einen Bad Boy vor sich hat. Hier zunächst einmal die positiven bis neutralen Eigenschaften:
- Er ist schweigsam und lässt sich nicht gerne auf wortreiche Gespräche ein
- Man weiß nie genau, was er als nächstes tut
- Er ist spontan
- Er hat eine tragische Vergangenheit, die oftmals der Grund für sein Verhalten ist
- Er ist ein Beschützer – meist von „schwachen Frauen“
- Er weiß genau, was er will – oder auch nicht will
- Körperlich ist er fit bis muskulös
- Er schaut zunächst auf die eigenen Bedürfnisse – was andere von ihm wollen oder gar erwarten, spielt dabei keine große Rolle
- Er bleibt stets gelassen. Wo andere sich aufregen oder nervös werden, bleibt er cool
Die Wissenschaft hat sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt, um herauszufinden, wieso dieser Typ Mensch bei vielen anderen so beliebt ist. Zumindest bei manchen Frauen wurde so eine mögliche Erklärung herangezogen, warum sie einen Bad Boy attraktiv finden: Einer Studie nach haben Frauen während des Eisprungs eher Verlangen nach charismatischen und körperlich fitten Männern – und weniger nach zuverlässigen und netten. 😮 In dieser Zeit werden solche Männer offenbar eher als hingebungsvolle Väter wahrgenommen.
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In einer anderen Studie wurden Frauen Profile von jeweils 2 verschiedenen Männern gezeigt und die meisten entschieden sich für das Profil des körperlich fitten Mannes. Natürlich lassen sich mit solchen Studien nicht die Vorlieben aller Menschen gleichsetzen – Liebe und Anziehung ist (zum Glück) etwas komplizierter als das! Doch zumindest sind diese Studien ein möglicher Ansatz, woher das „Bad Boy“-Klischee eigentlich kommt. Schließlich hat dieser Typ Mensch auch Eigenschaften, die auf den zweiten Blick gar nicht mehr so attraktiv und sexy sind:
- Er ist in der Regel zumindest kriminell veranlagt
- Er neigt zum krassen Egozentrismus
- Emotional und psychisch ist er in vielen Situationen äußerst instabil
- Es besteht das Potenzial zu körperlichem Missbrauch
- Oftmals mehr am sexuellen Aspekt einer Beziehung interessiert
- Treue gehört nicht zu den Stärken des Bad Boys
- Er neigt zum Lügen
Allein am Beispiel Hardin aus der „After“-Reihe können wir in dieser zweiten Liste so manches abhaken. Seine Wutausbrüche haben Tessa mehr als einmal Angst gemacht! Interessanterweise gibt es in der realen Welt eine Form von sexueller Erregung, bei der Menschen andere Leute attraktiv finden, die kriminell aktiv sind, insbesondere in den Bereichen der sexuellen oder körperlichen Gewalt bis hin zu Mörder*innen – das nennt sich Hybristophilie. Apropos reale Welt: Kann das Klischee des „Bad Boy“ im echten Leben überhaupt funktionieren?
Der Bad Boy im echten Leben

Der Bad Boy in Filmen und Serien ist ganz klar auf Sexappeal getrimmt – und es wirkt! Wir lieben Edward, Hardin, Jess und wie sie alle heißen. Denn sie sind hot. Und mysteriös und intelligent und wir sind überzeugt davon, sie vor sich selbst retten zu können! Im echten Leben sind Eigenschaften wie Unverlässlichkeit, Alkoholismus, Egozentrismus und Untreue leider aber so gar nicht sexy. Meist sind Menschen, die uns ständig verunsichern, uns ein schlechtes Gefühl geben und schlimmstenfalls sogar richtig mies behandeln im „besten Fall“ toxische Menschen – im schlimmsten sogar Psychopath*innen! Von beiden Sorten sollten wir einen großen Bogen machen. Denn allzu schnell ist man in einer toxischen Beziehung, die irgendwie so gar nichts von dem wilden Abenteuer hat, die wir auf der Leinwand sehen.
Was nicht heißen soll, dass der Bad Boy im echten Leben unbedingt zu meiden sein sollte. Denn ist ja so: Das „Bad Boy“-Klischee lässt sich schwerlich auf echte Menschen mit echten Gefühlen, echter Vergangenheit und Ansichten übertragen. Klar, vieles am „Bad Boy“-Klischee ist ziemlich toxisch (männlich), doch hat ein Mensch diese Eigenschaften, dann ist er vielleicht ein bisschen „Bad Boy“ – aber nicht auf die ungesunde Weise!
- Er hat Werte und Ansichten, die er nicht für andere verbiegt, um zu gefallen
- Er achtet auf sich und seine Bedürfnisse – ohne dabei die der anderen komplett zu ignorieren
- Er dreht nicht gleich durch, wenn etwas nicht so klappt, wie er sich das vorstellte – er hat genug Selbstvertrauen, um zu wissen, dass er die Dinge regeln kann und wird
- Er respektiert sein Gegenüber, besonders in einer Beziehung
- Er wartet nicht darauf, dass ihm Dinge passieren, sondern sorgt selbst dafür, dass sich etwas in seinem Leben tut
- Er ist ehrlich – manchmal sehr ehrlich, aber nie beabsichtigt verletzend dabei
- Er ist unabhängig, aber nicht unnahbar. Er gibt den Menschen das Gefühl, dass sie wichtig sind, aber eben nicht das Zentrum seiner Existenz
- Er kennt sich und seine Schwächen und macht daraus kein Geheimnis
- Er arbeitet an seinen Problemen, egal welcher Art, und ignoriert diese nicht weg
- Er lässt dem*der Partner*in Freiraum
Wie schon oft gesagt: Das „Bad Boy“-Image ist ein Klischee und oftmals für beide Seiten (den Bad Boy und Menschen, die mit ihm zu tun haben) eher ungesund. Die Beispiele oben sollen zeigen, dass man sehr wohl ein „Bad Boy“ sein kann, ohne dabei andere Menschen zu verletzen oder zu nerven. Sieht man von den toxisch männlichen Eigenschaften einmal ab, hat das Klischee des Bad Boys nämlich ziemlich attraktive Eigenschaften zu bieten. 😉