Gähnen als Krankheitssymptom: Was häufiges Gähnen bedeutet

Kann Gähnen als Krankheitssymptom gelten? Gibt es ein „zu viel“ beim Gähnen? Wir erklären dir, was es bedeutet, wenn du ständig gähnen musst!

Gähnen als Krankheitssymptom: Was häufiges Gähnen bedeutet
Kann Gähnen als Krankheitssymptom fungieren? Tatsächlich ja! Foto: id-work / iStockphoto
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Gähnen als Krankheitssymptom – ist das ein bisschen zu sehr hypochondrisch oder kann da wirklich etwas dran sein? Tatsächlich ist die Wissenschaft nicht völlig sicher, warum (nicht nur) Menschen überhaupt gähnen. Ab und an zu gähnen, gerade wenn man eine kurze Nacht hinter sich hat oder die Unterrichtsstunde gerade besonders langweilig ist, ist erst einmal kein Grund zur Sorge. Zum Krankheitssymptom wird gähnen, wenn es vermehrt vorkommt. Ab wann man von „zu oft“ beim Thema Gähnen spricht und auf welche medizinischen Probleme das hinweisen kann, verraten wir dir in diesem Artikel!

Was ist eigentlich gähnen?

Wir gähnen meist unwillkürlich und unfreiwillig (wenn wir nicht gerade ein passiv-aggressives Statement geben wollen 😆). Hierbei wird der Mund geöffnet und tief eingeatmet, damit sich die Lungen mit Luft füllen. Tatsächlich ist das Gähnen weniger Krankheitssymptom als eher natürliche Reaktion auf Müdigkeit und wird durch diese ausgelöst.

Je nach Mensch ist der Vorgang dabei auch ein wenig unterschiedlich:

  • Manche gähnen kurz und unauffällig
  • Andere gähnen mehrere Sekunden mit weit geöffnetem Mund
  • Manche lassen den Gähner mit einem Seufzer enden
  • Wieder andere bekommen gläserne Augen und müssen sich nach jedem Gähner erklären, dass sie gerade wirklich nicht weinen 😢

Warum wir gähnen, das ist in der Forschung noch nicht genau bekannt. Gähnen wird mit Müdigkeit und Langeweile verbunden, ist aber auch „übertragbar“. Meint, wenn du einen anderen Menschen gähnen siehst, dann ist die Chance nicht gering, dass dich selbst das Verlangen überkommt.  Zumindest hierfür hat die Forschung schon einen möglichen Grund feststellen können, nämlich soziale Kommunikation. Eine Studie aus dem Jahr 2013, die im International Journal of Applied and Basic Medical Research veröffentlicht wurde, stellte weiterhin fest, dass Gähnen zur Kühlung der Gehirntemperatur beitragen kann.

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Gähnen als Krankheitssymptom: Auf diese Krankheiten kann es hinweisen

Doch wann gilt Gähnen als Krankheitssymptom? Hierbei muss zunächst definiert werden, wann ein Gähnen „zu oft“ vorkommt. Man redet von übermäßigem Gähnen, wenn es öfter als einmal pro Minute vorkommt. Das muss zunächst kein Grund zur Sorge sein – wie bereits erwähnt, wenn du sehr müde bist, dann wirst du manches Mal auf öfter gähnen. Tatsächlich kann es aber auch ein Symptom für eine Krankheit sein.

Denn: Es gibt bestimmte Erkrankungen, die gefäßbedingte (vasovagale) Reaktionen auslösen, die zu übermäßigem Gähnen führen. Denn kommt es zu einer vasovagalen Reaktion, ist auch der Vagusnerv aktiver, der vom Gehirn hinunter in den Hals und in den Bauchraum führt. Ist dieser Nerv aktiviert, sinken Herzfrequenz und Blutdruck erheblich – die Folgen gehen von Schlafstörungen bis hin zu Herzleiden.

Eine genaue Universal-Ursache für übermäßiges Gähnen gibt es nicht, jedoch sind folgende Ursachen möglich:

  • Schläfrigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung
  • Schlafstörungen wie bspw. Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) oder Narkolepsie (Schlafattacken)
  • Denkbar sind auch Nebenwirkungen von Medikamenten wie beispielsweise gegen Depression und Angststörungen
  • Blutungen in oder um das Herz

Es gibt auch weitaus seltenere – und gefährlichere – Ursachen, bei denen Gähnen als Krankheitssymptom eingeordnet werden kann. Das sind beispielsweise:

  • Gehirntumor
  • Herzinfarkt
  • Epilepsie
  • Multiple Sklerose
  • Leberversagen

Sollte sich über einen längeren Zeitraum ein häufiges Gähnen bei dir einstellen, dann zögere bitte nicht, dich mit deinem*deiner Hausarzt*Hausärztin in Verbindung zu setzen. Eine finale Diagnose kann nämlich nur von medizinischem Personal kommen!