Freakier Friday: Wie freaky ist der Disney-Film wirklich?
2003 tauschten Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis in „Freaky Friday“ bereits einmal die Körper. In „Freakier Friday“ passiert dem Mutter-Tochtergespann dasselbe nochmal – doch diesmal gibt es einen noch viel größeren Haken …
„Freaky Friday“: Das hat es mit dem Original auf sich
1972 erschien Mary Rodgers Roman „Freaky Friday”, der von Disney bereits dreimal verfilmt wurde. Während das Original von 1976 und die Musical-Adaption von 2018 kaum Beachtung finden, erinnern sich bis heute noch sehr viele an die Version von 2003.
In ebenjenem Film dreht sich alles um die Psychologin Dr. Tess Coleman (Jamie Lee Curtis) und ihre Teenie-Tochter Anna Coleman (Lindsay Lohan), die beide aufgrund ihrer verschiedenen Ansichten aneinandergeraten. Denn Anna träumt davon, mit ihrer Band „Pink Slip“ erfolgreich zu werden, doch Tess macht sich Sorgen, da Annas Noten unter diesem Traum leiden. Zwei magische Glückskekse sorgen dafür, dass Anna und Tess über Nacht miteinander Körper tauschen und sich ihnen plötzlich vollends neue Perspektiven eröffnen. Dasselbe gilt übrigens auch für die Zuschauer*innen …
„Freaky Friday“: War der Film damals gut?
„Freaky Friday“ ist charmant. Aus jeder Pore des Films tropfen Vibes, die man heute unter der „Y2K“-Kultur verorten würde. Alles wirkt etwas lockerer, unbeholfener und entspannter als heute. Außer für Anna und Tess.
Während fast jeder andere Körpertausch-Film immer mit einem großen Streit aufwartet, ist der Konflikt zwischen Anna und Tess geerdet. Die beiden begegnen sich zwar nicht immer auf Augenhöhe, aber es ist sehr erfrischend, dass die beiden sich nicht abgrundtief hassen – eine Falle, in die viele andere Filme dieser Art tappen.
Was negativ auffällt, ist Annas Love-interest Jake (Chad Michael Murray), der sich in sie verliebt, die aber in Tess‘ Körper feststeckt. Schlussendlich kommen Anna und Jake aber doch zusammen, obwohl Jake noch vor wenigen Stunden einen Crush auf ihre Mutter hatte. Klar, hat er sich in Annas Charakter verliebt – aber creepy ist das schon.
„Freakier Friday“: Inhalt
Bevor wir diese Frage beantworten können, sollten wir erst einmal klären, worum es in der Fortsetzung geht:
Anna ist mittlerweile alleinstehende Mutter von ihrer Tochter Harper (Julia Butters) und Musikproduzentin. Zusammen mit Tess kümmert sie sich darum, dass es Harper, die ein surfender Freigeist ist, stets gut geht. Doch als Anna Eric (Manny Jacinto) kennenlernt und diesen nach kurzer Zeit heiraten möchte, gefällt das Harper gar nicht – denn Erics Tochter Lily (Sophia Hammons) kann sie überhaupt nicht leiden. Auf Annas Junggesellinnenabschied kommt es dann, wie es kommen muss: Nicht nur Anna und Tess tauschen Körper, sondern auch Harper und Lilly, die in den Körper der Erwachsenen nun alles tun wollen, um die Hochzeit zu verhindern.
„Freakier Friday“: Funktioniert die Fortsetzung?
Überwiegend schon: Der ganze „Y2K“-Charme ist leider weg, aber das Grundszenario ist und bleibt unterhaltsam. Die vier Hauptdarstellerinnen gehen durch eine schauspielerische Tour de Force, da sie kontinuierlich vorgeben müssen jemand anderes zu sein. Diesem Chaos zuzusehen, kulminiert in einem unfassbaren Spaß.
Was ebenso spaßig ist: Es kehren fast alle Darsteller*innen aus dem ersten Teil zurück, aber der Film macht tatsächlich etwas mit den Charakteren statt sie einfach nur in den Film stellen, um sagen zu können „Hey, hier ist das, was du mal mochtest. Ist es nicht cool, dass es nochmal da ist?“. Der eben erwähnte Lehrer Mr. Bates darf sich beispielsweise wieder von seiner besten Seite zeigen … die gleichzeitig seine schlechteste Seite ist. Allein die Tatsache, dass die meisten Schauspieler*innen zurückkehren und mehr als nur Dekoration sind, sorgt dafür, dass sich die Welt von „Freakier Friday“ echter anfühlt.
„Freakier Friday“: Das nervt (etwas)
Die ersten zwanzig Minuten des Films sind gleichermaßen zu schnell und zu öde. Selbstverständlich ist es narrativ wichtig, zu zeigen, wo die Charaktere nach all den Jahren sind, aber wirklich unterhaltsam ist der Einstieg nicht. Zumal der Film nahezu schon ungeduldig endlich zum Körpertausch kommen möchte, was in teilweise seltsamen Story-Entscheidungen und stellenweise schlechtem Schauspiel mündet.
Darüber hinaus ist die Geschichte sehr ähnlich zu der von „Freaky Friday“, was dazu führt, dass man wenig überrascht wird und schon von Anfang an weiß, wie alles ausgehen wird. Zumal das Ende mehr als abrupt passiert. Aber das ist alles gar nicht so wichtig, denn …
„Freakier Friday“: Fazit
… die meisten Schwächen werden von den Charakteren und dem Humor überschattet. Nicht jeder Joke landet, aber die, die treffen, sollten für lautes Lachen sorgen. Die Schauspieler*innen machen ihren Job sehr gut – allen voran Jamie Lee Curtis, die mit ihren 66 Jahren die ganze Welt nochmal daran erinnern möchte, warum sie vor drei Jahren erst einen Oscar gewonnen hat.
Wenn dir „Die nackte Kanone“ etwas zu derb und plump ist, dann solltest du definitiv „Freakier Friday“ eine Chance geben, denn neben Comedy wird hier auch mit echten Gefühlen aufgewartet. „Freakier Friday“ läuft ab Donnerstag, dem 07. August in den deutschen Kinos. Für das authentische Erlebnis sollte man aber erst Freitag hingehen – vielleicht bekommt man zum Kinoticket ja einen gratis Körpertausch.