Was ist das für ein Knubbel in meiner Scheide?!

Du bist beunruhigt, weil du in deinerVaginaeinen Knubbel ertastet hast?

Wenn du einen Finger ganz weit in deine Scheide schiebst und plötzlich eine Verdickung spürst, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um deinen Muttermund.

Er befindet sich am Gebärmutterhals, der die Gebärmutter mit der Vagina verbindet. 

Du musst wissen: Der Muttermund kann in seiner Größe von Mädchen zu Mädchen ein bisschen variieren.

Er ähnelt einem Mini-Donut und je nachdem in welcher Phase deines Zyklus du dich gerade befindest, fühlt er sich mal ein bisschen weicher oder etwas fester an. 

Mit Erstasten des Muttermundes, seiner Lage und Festigkeit lässt sich also feststellen in welcher Phase deines Zyklus du dich befindet. Das ist besonders dann hilfreich, wenn man einen Kinderwunsch hat.

Der Muttermund bildet das Ende des Gebärmutterhalses. Dieser wird auch Zervix oder Cervix uteri genannt.

Dein Muttermund liegt ziemlich tief in deinem Körper. Bei Untersuchungen nutzen Fachärzt*innen Untersuchungsgeräte wie das Spekulum um zum Beispiel eben den kleinen Knubbel gut erreichen zu können.

Du kannst das zu Hause aber mit den Fingern machen – allerdings ist der Muttermund nicht immer leicht zu ertasten 👉🏻

Es gibt mehrere (vollkommen unbedenkliche Gründe) warum du keinen Knubbel ertasten kannst:

• Deine Vagina ist etwas länger und dein Muttermund sitzt schlicht etwas tiefer in dir drin.

• Du bist in einer Phase des Zyklus in der dein Muttermund "zurückgezogen" ist.

• Du bist schwanger – auch dann schiebt sich der Knubbel tiefer in deinen Körper.

Du kannst versuchen den Knubbel zu ertasten:

1. Geh zuvor auf die Toilette. Eine gefüllte Blase kann es erschweren, den Muttermund zu finden.

2. Wasch dir deine Hände mit einer sanften und PH-neutralen Seife. Dies ist wichtig, damit du keine Bakterien von den Händen in die Vagina "einschleppst".

3. Begib dich in eine passende Position. Viele ertasten den Muttermund im Stehen, indem sie einen Fuß auf einem Hocker abstellen. Auch in der Hocke kannst du es probieren.

4. Du kannst auch versuchen, deinen Muttermund zu sehen, indem du einen Handspiegel zwischen die Beine hältst. Zieh dabei die Schamlippen sanft auseinander.

5. Für eine sanftere Erfahrung empfiehlt es sich jetzt Gleitgel zu verwenden,

6. Führe den Mittel- oder Zeigefinder (oder beide) in deine Vagina. Du wirst merken: Je tiefer du gleitest, desto mehr wird sich die Struktur deiner Haut verändern.

Die Vagina fühlt sich wie ein Schwamm an. Wenn du einen Knubbel spürst, der eher glatt ist, bist du fündig geworden. Allerdings kann sich dein Muttermund zu unterschiedlichen Zeiten deines Zyklus auch unterschiedlich anfühlen!

Hast du die sanfte Stelle gefunden, wirst du auch in der Mitte eine kleine Wölbung nach innen spüren. Dies ist der Eingang zum Gebärmutterhals und hat verschiedene Funktionen.

Dein Muttermund ist wie gesagt das Ende deines Gebärmutterhalses, der – vereinfach gesagt – in die Vagina ragt.

Durch den Knubbel (der also eigentlich eine Öffnung ist)  fließt zum Beipsiel auch das Menstruationsblut  ab.

Auch auf dem Weg zu einer Befruchtung müssen Spermien diesen Eingang passieren, um durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter zu gelangen. 

Solltest du später einmal Kinder bekommen, wird sich der Muttermund bei der Geburt weiten, um das Baby hindurchzulassen.

Solange du kein Kind erwartest, bleibt die Öffnung aber klein. So kann fast nichts hinein gelangen, was dort nicht hingehört.

Die Ausnahme bilden aber einige Bakterien wie zum Beispiel die sexuell übertragbaren Chlamydien. Sie können zu Unfruchtbarkeit führen, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt werden.

Deshalb sollten sich Mädchen, die schon Sex haben, regelmäßig beim Frauenarzt untersuchen lassen.

Stichwort: Erkrankung! Leidest du unter einer aktuellen Infektion wie einer Harnweg-Entzündung oder einer Pilz-Erkrankung solltest du deine Finger nicht in deine Vagina einführen.

Auch wenn du schwanger bist, wird davon abgeraten, da eine Entzündung durch eingebrachte Bakterien in diesem Falle noch gefährlicher wäre.

Wie oben bereits erwähnt: Dein Muttermund kann sich zu unterschiedlichen Zeiten in deinem Zyklus auch unterschiedlich anfühlen und sogar "wandern".

Dies sieht wie folgt aus:

Follikelphase: Kurz vor dem Eisprung wird es dir schwer fallen, den Knubbel zu ertasten, da dieser nun weiter innen/hinten liegt. Das liegt daran, dass sich zu dieser Zeit der Gebärmutterhals "hebt". Meist fühlt sich der Knubbel (wenn du ihn findest) auch fester an.

Eisprung: Während des Eisprungs bleibt der Muttermund hinten, wird aber weicher.  

Nach dem Eisprung – in der Lutealphase – schiebt sich der Muttermund vor und es wird dir leichter fallen, den Knubbel zu ertasten. Jetzt wird er sich auch wieder fester anfühlen. Dies bleibt auch während der Menstruation so. Damit das Blut besser abfließen kann, bleibt der Muttermund vorgeschoben.

Beachte: Diese Beschreibungen MÜSSEN nicht auf alle Frauen/Mädchen zutreffen. Jeder Körper ist anders und auch dein Muttermund kann sein "Eigenleben" führen.

Vor allem auch, wenn du etwa die Pille oder andere hormonelle Verhütungs-Mittel nutzt, können die oben genannten Beschreibungen abweichen.

Du bist dir unsicher, ob der Knubbel in deiner Vagina normal ist? Dann lass dich von einem Frauenarzt beziehungsweise einer Frauenärztin untersuchen.

Du brauchst ihn/sie nicht mal extra darauf anzusprechen, denn der Check von Muttermund und Gebärmutter, gehört zur frauenärztlichen Routine. 

Normalerweise sollte es nicht wehtun, wenn du den Muttermund, also den Knubbel in deiner Vagina, mit einem Finger berührst. 

Aber: Bei manchen Sex-Stellungen kann es jedoch passieren, dass der Penis an den Muttermund stößt.

Manche Mädchen spüren dabei einen leichten, dumpfen Schmerz. Das liegt dann nicht unbedingt (nur) an der Lage des Knubbels während deines Zyklus, sondern auch an der sexuellen Erregung, die auch dazu führt, dass sich dein Muttermund bewegt.

Dann hilft es, eine andere Position auszuprobieren.

Der Knubbel in deiner Vagina tut beim Ertasten aber trotzdem weh? Selten sind körperliche Probleme die Ursache für Schmerzen, wie zum Beispiel eine Endometriose. Auch das kannst du ärztlich abklären lassen.   

Auch Zysten oder Polypen können vorkommen und sollten frauenärztlich abgeklärt werden.