Getreten! Bespuckt! Gemobbt! "Meine ganze Schule HASST MICH!"

Lena wird an der Schule gemobbt! (Symbolbild)
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Lena wird in der Schule gemobbt - doch dann wehrt sie sich!

Jeden Morgen wacht Lena (Name geändert) mit diesem schrecklichen Gefühl im Bauch auf: Angst! Es ist der tägliche Gang in die Schule, der der 14-Jährigen vor Panik den Hals zuschnürt. Sie besucht die neunte Klasse eines Gymnasiums in der Nähe von Frankfurt an der Oder.

Mit pochendem Herzen putzt sie sich die Zähne, zieht sich an, trinkt nur eine Tasse Tee - mehr kriegt sie einfach nicht runter, beim Gedanken an das, was gleich kommt: Schon im Schulbus geht es los: "Morgen, Schlampe!" Die Schülerin zuckt zusammen - obwohl solche Sprüche schon lange nichts Neues mehr für sie sind. Der ganze Bus lacht sie aus! Mit gesenktem Kopf schleicht Lena durch die Sitzreihen, versucht, einen Platz zu finden. Aber alle schubsen sie weg! Obwohl noch Sitze frei sind, verbringt sie die Fahrt im Stehen.

In der Schule gehen die Angriffe weiter!

Das arme Mädchen wird geschlagen, bespuckt und beschimpft. Einfach so - ohne jeden Grund! Seit einem Jahr geht das jetzt schon so! Niemand hilft ihr, alle machen mit.

Und ihre einzige Stütze ist weit weg: Nils - ein Junge, den sie im Internet kennengelernt hat. Täglich chatten die beiden, getroffen haben sie sich aber noch nie. Ihm vertraut sie alles an - ein Fehler! Das wird ihr an dem Tag klar, an dem sie ihn zum ersten Mal treffen will. Die beiden sind nachmittags im Café verabredet - doch Nils kommt nicht. Traurig geht sie nach Hause, setzt sich an den Computer, schreibt ihm. Normalerweise antwortet Nils immer sofort, aber heute ist irgendwas anders.

Nach 20 Minuten endlich eine Nachricht. Nur kurze Satzfetzen. Die Schülerin fragt: "Hey, was ist los?" Wieder kommt lange nichts. Dann: "Lena, du nervst mich. Ich hab dich heute gesehen und weiß jetzt, warum dich alle hassen: Du bist fett und hässlich! Auf deinem Profilbild siehst du ganz anders aus! Laber mich in Zukunft nicht mehr voll, klar?!"

Nils will nichts mehr mit Lena zu tun haben!

Lena ist geschockt. Tief in sich spürt sie einen Stich, der mehr wehtut als alles zuvor. Mit gebrochenem Herz starrt sie auf den Bildschirm, bricht in Tränen aus. Jetzt verletzt sie auch noch der einzige Mensch, dem sie vertraute! Sie fährt den Rechner runter, geht ins Bett.

Die nächsten Tage in der Schule werden immer schlimmer. Die Arme ist mit den Kräften am Ende! Da fasst sie einen Entschluss: "So kann es nicht weitergehen, ich will, dass es aufhört, JETZT!"

Sie nimmt all ihren Mut zusammen und spricht mit ihren Eltern. Ihre Mutter ist entsetzt: "Wieso bist du nicht früher zu uns gekommen, Schatz?!" Ihre Eltern alarmieren die Schulleitung, drohen damit, die Mobber anzuzeigen.

Lena wehrt sich!

Der nächste Morgen: Noch nie hatte Lena solche Panik, sich den Peinigern zu stellen. In der Klasse donnert die Lehrerin ihre Tasche aufs Pult: "Ich bin erschüttert über den Umgang in meiner Klasse, so geht das nicht weiter!"

Einige Mitschüler zucken zusammen, senken den Kopf. Schweigen. Natürlich will es keiner gewesen sein. Aber Schuldgefühle haben sie alle. Die, die Lena mobbten - und jene, die es nicht verhinderten. Der Schultag verläuft ruhig, keiner spricht mit der 14-Jährigen. "Hat das jetzt alles ein Ende?", fragt sie sich.

Tatsächlich: Ihr Mut hat sich ausgezahlt. Die Attacken werden immer weniger, hören schließlich ganz auf. Ihr Internetprofil hat Lena gelöscht. So gibt sie den Mitschülern keine Chance mehr, sie online fertigzumachen. Freunde hat das Mädchen noch immer nicht gefunden. Aber wenigstens hat sie ihre Ruhe ...

Auszug aus dem Buch: "Wir erheben unsere Stimme gegen Cybermobbing"

Kosten: 12,50 Euro (als E-Book 9,99 Euro)

Herausgeber: Bündnis gegen Cybermobbing

ISBN-10: 3735753353