Fürze stinken extrem: Ursachen erkennen und vermeiden

Übler Geruch, Bauchschmerzen oder Blähungen – Furzen kann ganz schön unangenehm werden! Die häufigsten Ursachen und wie du Stinke-Fürze loswirst

Fürze stinken extrem: Ursachen erkennen und vermeiden
Wie sehr deine Pupse stinken, hängt von deiner Ernährung ab! Foto: tomozina | iStockPhoto
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Warum pupsen wir?

Auch wenn es manche Menschen vielleicht nicht zugeben wollen: Furzen muss jeder – sogar mehrmals am Tag! Etwa ein Liter Luft verlässt unseren Körper täglich auf diese Weise.

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Halte einen Pups nie zurück – er könnte als Rülpser rauskommen!

Furzen ist ein natürlicher Weg des Körpers, überschüssige Luft und Gase aus dem Körper abzubauen. Denn bei der Verdauung entstehen im Darm Gase, die rausmüssen.

Furze: Bakterien schuld am Gestank

Das Unschöne am Furzen ist dabei vor allem der Gestank. Das geht allen so.

Der Grund für den unangenehmen Geruch beim Pupsen sind Bakterien im Darm.

Beim Verarbeitungsprozess von Nahrung produzieren diese Bakterien unter anderem Schwefel-Wasserstoff, der für die mehr oder weniger stark riechende Note mitverantwortlich ist. Der Geruch beim Furzen ist jedoch alles andere als ein schlechtes Zeichen.

Sogar ganz im Gegenteil: Der Gestank ist meist nur eine Folge der Arbeit, die die Bakterien im Darm leisten. Jeder Pups bedeutet im Endeffekt, dass das jeweilige Verdauungssystem gesund ist und einwandfrei funktioniert. Klingt komisch, ist aber so.

Ursache: Fürze stinken stark bei gesunder Ernährung

Ursache: Fürze stinken stark bei gesunder Ernährung
Foto: piotr_malczyk / iStockPhoto

Wenn die Fürze besonders stark riechen, muss man sich meist keine Sorgen machen. "Fauler Gestank bedeutet nur, dass die konsumierten Nährstoffe verdaut werden. Das Ganze ist ein Gärungsprozess", erklärt der Gastroenterologe Dr. Myron Brand.

So sind ballaststoffreiche Lebensmittel etwa:

  • Brokkoli
  • Spargel
  • Kohl

Auch Hülsenfrüchte wie Bohnen sind bekannt dafür, ballaststoffreich zu sein – und dem Körper Töne entlocken zu können. Viele Gemüsesorten sind reich an Schwefel, das bei der Verdauung die riechenden Gase entstehen lässt.  

Mehr Infos zur ballaststoffreichen Ernährung hier im Video:

Video Platzhalter

Lebensmittelunverträglichkeit riecht man

Wer sensibel auf bestimme Inhaltsstoffe oder Nahrung reagiert, kann auch schon die Erfahrung gemacht haben, dass nach dem Essen die Pupse entstehen und stinken. Besonders oft kommt das bei dabei Laktose- oder Gluten-Intoleranz vor.

Wer den Verdacht hegt, dass ein bestimmtes Lebensmittel die Ursache für die gemeinen Fürze sein könnte, sollte mit einem/einer Arzt/Ärztin reden.

Ursache können auch Medikamente sein

Dass Medikamente extrem stinkende Fürze zur Folge haben, kommt selten vor – ist aber möglich! So könnte es sein, dass bei einer Behandlung mit bestimmten Antibiotika wertvolle Darmbakterien abgetötet werden und somit die Verdauung gestört wird.

Antibiotika töten bei einer Behandlung gegen bakterielle Infektionen nämlich leider auch oft die guten Bakterien. Blähungen und Verstopfung können damit ebenso einher gehen. Auch hier ist ein Gespräch mit Expert*innen angeraten!

Verstopfung kann Blähungen auslösen

Eine Verstopfung bedeutet, dass der Darm nicht richtig arbeitet und es somit zum „Stau“ kommt. Wenn nicht regelmäßig groß auf Toilette gegangen wird  – bzw. man dies nicht kann – kann dies dazu führen, dass sich die Darmbakterien und somit auch Gase und Geruch stark vermehren.

In so einem Fall kann auch der Gang und die Beratung in einer Apotheke helfen. Abführmittel gibt es in milden Versionen und sie helfen meist schnell und zuverlässig. Natürlich hilft auch ein/e Arzt bzw. Ärztin weiter.

Infektionen des Verdauungsapparates

Der Darm ist voll mit wertvollen Bakterien, welche die Nahrung zersetzen. Dabei werden wertvolle Inhaltsstoffe dem Körper zugeführt und Abfallstoffe ausgeschieden. Eine Störung dieses Vorgangs durch eine Infektion kann dazu führen, dass einige Bakterienarten Überhand nehmen und das Verdauungsgleichgewicht im Darm gestört wird. Die Folge sind dann oft sehr faulig riechende Fürze.

Meist gehen bei einer Infektion auch Bauchschmerzen und/oder Durchfall mit den Pupsen einher. Expert*innen können solche Fälle schnell identifizieren und sie in den meisten Fällen leicht behandeln.

Pupsgeruch: Ist das ungesund?

In den meisten Fällen sind stark stinkende Pupse kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Wer beim Furzen einen extrem faulen Gestank feststellt, lebt oft sogar besonders gesund – so verrückt es auch klingt.

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Eiweißen und ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Brokkoli oder Haferflocken verursacht nämlich schwefelhaltige Gase der ganz übelriechenden Sorte. Dabei handelt es sich also um einen ganz natürlichen Vorgang des menschlichen Körpers. 

Zum Arzt / zu einer Ärztin sollte man, wenn weitere Symptome auftreten, die auf eine Erkrankung hinweisen können. Das sind:

  • Krämpfe
  • Aufstoßen
  • Brechreiz
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Darminkontinenz
  • Blutiger Stuhlgang
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Muskelschmerzen oder -Schwäche

Was kann man gegen stinkende Fürze tun?

Was kann man gegen stinkende Fürze tun?
Foto: Foxys_forest_manufacture / iStockPhoto

Angeblich soll es eine Pille geben, mit der deine Fürze nach Schokolade riechen und die Unterhosen von Shreddies versprechen, den Geruch deiner Fürze zu Filtern. Klingt alles komisch und unglaubwürdig? Ist es auch.

Wer die Eiweißmenge in seiner Ernährung (Eier, Milchprodukte, Fleisch, Hülsenfrüchte) reduziert, kann Blähungen zumindest etwas vorbeugen und den faulen Geruch vermindern, dieser entsteht nämlich durch den hohen Schwefel-Anteil in den Lebensmitteln. Wer auf Kohlenhydrate verzichtet, kann immerhin die Häufigkeit der Gas-Produktion verhindern.

Doch gerade, wenn du auf eine gesunde Ernährung wert legst, ist eine Umstellung dieser meist nicht die beste Idee.

Dann gibt’s es andere Tricks, die dabei helfen können, dass die Pupse weniger aufdringlich sind:

  • Iss kleinere Portionen und achte darauf, dass du langsam und bewusst kaust.
  • Achte darauf, dass du genug Wasser trinkst. Denn Wasser hilft dem Darm, Abfallstoffe leichter abführen zu können.
  • Versuch es mal mit probiotischen Lebensmitteln (wie etwa bestimmten Jogurts), die wertvolle Bakterien enthalten und somit die Verdauung unterstützen.
  • Vermeide Getränke mit Kohlensäure.