Corona-Impfung: Diese Nebenwirkung kann euch erwarten

Bei Jugendlichen in den USA wurden Fälle von Herzmuskelentzündungen – vor allem bei Jungen – nach der Impfung bekannt. Doch man gibt auch Entwarnung.

Corona-Impfung: Diese Nebenwirkung kann euch erwarten
Seltene Nebenwirkungen traten bei US-Patient*innen auf nach der zweiten Corona-Impfung Foto: Inside Creative House / iStockphoto
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Laut Daten des „Centers for Disease Control and Prevention” (CDC) gibt es einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen der COVID-19-Impfung und seltenen Fällen von Herzentzündungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA. Vor allem bei Männern trat diese Nebenwirkung vergleichsweise häufig auf, wie aus dem Bericht hervorgeht.

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Menschen im Alter von 12 bis 29 Jahren betroffen

Dem Bericht zufolge, verzeichnete das CDC bis zum 11. Juni 323 bestätigte Fälle von Herzmuskelentzündungen (medizinischer Begriff „Myokarditis“) kurz nach dem Erhalt einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (wie er bspw. von Moderna und BioNTech stammt). Besonders betroffen waren von diesen Personen Menschen im Alter von 12 bis 29 Jahren, so Dr. Tom Shimabukuro, stellvertretender Direktor des CDC-Büros für Impfsicherheit. Die meisten dieser Fälle traten demnach innerhalb der ersten vier Tage nach Erhalt der zweiten Impfung auf. Die Entzündung zeigte sich in diesen Fällen durch Kurzatmigkeit und Brustschmerzen, die meisten der Betroffenen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, konnten aber in der großen Mehrheit nach wenigen Tagen wieder entlassen werden und hatten sich von den Symptomen erholt.

Insgesamt sei diese Nebenwirkung selten, wie die Zahlen zeigen, trete aber besonders bei Männern häufiger auf: Im Schnitt gab es bei 12,6 Fällen von 1 Millionen Menschen im Alter von 12 bis 39 diese Nebenwirkung. Schaut man nur auf die männlichen Personen, erhöht sich die Zahl auf durchschnittlich 66 Fälle von 1 Millionen. Dies sei eine viel höhere Fallzahl, als normalerweise in dieser kurzen Zeit nach der Impfung für die Altersgruppe zu erwarten gewesen wäre, so Dr. Shimabukuro. Diese Daten „deuten auf einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen Myokarditis und der mRNA-Impfung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hin“, so Dr. Grace M. Lee, Vorsitzende der „Vaccine Safety Technical Subgroup“ des CDC. Genug Daten, um einen eindeutigen Zusammenhang herzustellen, gibt es aktuell noch nicht. Pfizer (Hersteller des BioNTech-Impfstoffes) sagte in einem Statement, dass sie sich der Herzmuskelentzündungen bei jungen Männern bewusst seien, allerdings noch keine Verbindung zwischen den Fällen und dem Impfstoff hergestellt werden konnte. Generell seien Männer laut der "National Organization for Rare Disorders" häufiger von Myokarditis betroffen.

Der Nutzen ist höher als das Risiko

Trotz der selten auftretenden Nebenwirkung würde der hohe Nutzen des Impfstoffes die Risiken schlagen, so das CDC. Demnach würden für jede Millionen männlicher geimpfter Teenager ungefähr 5.700 COVID-Fälle und 215 Krankenhausaufenthalte verhindert werden können. Dagegen kämen geschätzte 56 bis 69 Fälle von Myokarditis. „Derzeit überwiegen die Vorteile immer noch deutlich die Risiken für die COVID-19-Impfung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, so Dr. Sara Oliver, Mitarbeiterin des CDC. Die meisten Expert*innen stimmten dieser Einschätzung während des Ergebnisvortrags des CDC zu, betonten allerdings die Notwendigkeit der Nachbeobachtung der Patient*innen. So sollen potenzielle Langzeitrisiken einer Myokarditis bewertet und herausgefunden werden, wie man mit Fällen umgeht, die bereits nach der ersten Dosis auftreten.

Die Fakten sind klar: Das ist eine extrem seltene Nebenwirkung und nur eine äußerst geringe Anzahl der geimpften Menschen wird es überhaupt erleben“, steht in der Erklärung, die von mehr als einem Dutzend Organisationen nach der Sitzung unterzeichnet wurde. „Wichtig ist, dass sich die meisten jungen Menschen, die solche Nebenwirkungen erleiden, oft von selbst oder mit minimaler Behandlung davon erholen“, steht es weiter in der Erklärung.