Backpacking: 13 Tipps für eine traumhafte Reise

Backpacker in Thailand
Rucksackreisen sind total im Trend. Foto: iStock/itsskin
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Zwischen Schule und Ausbildung, vor oder nach dem Studium: Viele junge Menschen treibt es während dieser Stationen ihres Lebens hinaus in die weite Welt. Am liebsten nur mit einem Rucksack auf dem Rücken. Egal ob Asien, Südamerika oder Afrika, Backpacking ist einer der größten Reisetrends überhaupt.

Damals zwischen Bachelor und Master hatte auch mich das Reisefieber gepackt. Ich beruhigte also meine Mutter und meine Oma, packte meinen Rucksack - den ich mir vorher noch besorgen musste - und machte mich auf nach Indonesien. Zwei Monate hatte ich eingeplant, um Land und Leute aus nächster Nähe kennenzulernen.

Falls Du auch mit einem Backpacking-Trip liebäugelst, kann ich Dir eines sagen: Es war der absolute Hammer! Es hat mir sogar so gut gefallen, dass ich während meines Masterstudiums noch mal in das Tropenparadies reiste, um ein sechsmonatiges Uni-Projekt zu machen. Und auch jetzt, hier im kalten Deutschland, träume ich mich immer wieder dorthin zurück.

Damit auch Dein Rucksack-Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, habe ich Dir meine besten Tipps zusammengestellt.

Das erste Mal

Thailand, Vietnam, Indonesien: Südostasien ist ein gutes Ziel für das erste Mal Backpacking. Der Tourismus in diesen Ländern boomt. Deshalb strömen Jahr für Jahr unzählige Menschen aus aller Welt in die Region. Das hat den Vorteil, dass Du eigentlich immer und überall Gleichgesinnte triffst. Die Backpacker-Community ist total aufgeschlossen. Du bekommst immer Tipps und kannst mit vielen coolen Leuten Zeit verbringen.

Was Dir Deinen Einstieg ins Backpacker-Leben in Südostasien auch leichter machen wird: Die Einheimischen haben sich längst an den Anblick von Touris gewöhnt. So kommst Du Dir besonders in den touristischen Hochburgen, wie Kuta auf Bali oder Koh Samui in Thailand, nie wirklich fremd vor.

Backpacking: Muss ich mich impfen lassen?

Impfungen für die Reise
Foto: iStock/aydinmutlu

Vor meinem Trip nach Indonesien musste ich einen echten Impf-Marathon mitmachen. Doch mit welchen Impfungen Du am besten vorsorgst, hängt immer von deinem Reiseziel ab.

In jedem Fall solltest Du alle Impfungen vornehmen lassen, die auch in Deutschland empfohlen sind. Darunter fallen: Mumps, Masern, Röteln, Tetanus, Hepatitis A und B und weitere. Ich habe direkt einen Termin beim Tropenarzt gemacht, um sofort auch alle Reiseimpfungen zu bekommen. Für die Schutzimpfungen, die auch in Deutschland empfohlen sind, kannst Du aber auch erst mal einen Termin bei deinem Hausarzt machen.

Zu beachten: Impfungen bestehen in der Regel aus mehreren Teilen. Zwischen jeder Dosis können Tage oder Wochen vergehen. Plane für Deine Impfungen auf jeden Fall genug Zeit vor Deiner Reise ein.

Auf der Homepage vom Auswärtigen Amt bekommst Du für so ziemlich jedes Land alle Infos, die Du brauchst.

Brauche ich ein Visum für meine Reise?

Auch hier kann Dir das Auswärtige Amt weiterhelfen. Jedes Land hat andere Bestimmungen.

In Indonesien kannst Du direkt bei Deiner Einreise ein kostenpflichtiges 30-Tage-Visum bekommen. Dieses kannst Du nach Ablauf der Zeit bei jedem Immigrations-Büro verlängern lassen. Läuft es dann wieder ab, musst Du das Land verlassen. Gut zu wissen: Du darfst danach sofort wieder einreisen und bekommst am Flughafen ein neues Visum.

Du kannst aber auch schon vor Deiner Reise bei der jeweiligen Botschaft ein Visum beantragen. So habe ich es beim ersten Mal auch gemacht. Bei der Indonesischen Botschaft gibt's ein 60-Tage-Touristenvisum. Damit konnte ich mir die Behördengänge sparen. Auch wenn sie wirklich unkompliziert sind.

Der Umgang mit Touristen ist in jedem Land anders. Bei meiner Reise von Indonesien nach Malaysia habe ich in Kuala Lumpur ein kostenfreies 30-Tage-Visum erhalten. Beim Trip nach Singapur sogar 90.

Wie sinnvoll ist eine Auslands-Krankenversicherung?

Eine Reiseversicherung solltest Du auf jeden Fall abschließen. Diese gibt's schon für weniger als einen Euro pro Reisetag. 

Vereinbare dafür einfach einen Termin mit Deiner Krankenversicherung. Die kann Dir den genauen Preis kalkulieren. Eine Auslands-Krankenversicherung deckt Arzt- und Krankenhausbesuch, Operationen, Rücktransport nach Deutschland und noch vieles mehr ab.

Welches Konto für Backpacking?

Diesen Tipp habe ich von Freunden bekommen: Vor meiner Reise habe ich ein kostenloses Girokonto bei der DKB (Deutsche Kreditbank) abgeschlossen. Der große Vorteil: Mit der dazugehörigen Kreditkarte kannst Du weltweit kostenlos Bargeld abheben. Total praktisch.

Auch andere Banken haben gute Angebote. Eine Kreditkarte solltest Du nämlich auf alle Fälle mit dabei haben. Wichtig: Nicht mit jeder Karte ist das Abheben kostenlos. Sollte das bei Dir der Fall sein, vermeide es, kleine Beträge abzuheben. Besser mit Voraussicht planen.

Billige Flüge finden

Flugzeug über Palmen
Foto: iStock/Deejpilot

Dieser Teil der Reiseplanung ist total spannend. Man kommt sich wie ein Börsenmakler vor, da sich die Preise für Flugreisen ständig ändern und man echt vergleichen muss. Außerdem ist Deine Reise mit Kauf eines Tickets safe. Jetzt steht endlich fest, dass Du ins Ausland fliegst. Du kannst Dich freuen.

Portale wie Billigflieger können Dir dabei helfen, den besten und günstigsten Flug zu finden. Flugpreise sind immer tagesaktuell. Es ist also sinnvoll, nicht einfach draufloszubuchen, sondern immer mal wieder die Preise zu vergleichen.

Profi-Tipp: Löschen zwischen Deinen Suchen immer mal wieder Deine Browserdaten. Die Flugsuchmaschinen können sonst nämlich sehen, dass Du schon mal gesucht hast. Es könnte dann teurer werden.

Der beste Rucksack für Backpacking

Rucksäcke gibt's in allen Formen und Farben, Größen und Preisen. Die Wahl Deines Rucksacks hängt dabei ganz klar von der Wahl Deines Reiselands und der Länge Deines Aufenthalts ab.

Als Entscheidungshilfe gibt's eine Faustregel: Im Allgemeinen reicht ein Rucksack mit 40 bis 50 Litern Fassungsvermögen vollkommen aus. Zu viel Platz bedeutet nämlich, dass Du auch zu viel mitnimmst. Also Finger weg von 70 Litern und mehr. Es sollte Kleidung für maximal zwei Wochen reinpassen... auch wenn Du mehrere Monate verreist. Waschmaschinen gibt's nämlich auch im Ausland.

Wie packe ich meinen Rucksack?

Gerollte Shirts
Foto: iStock/showcake

Den Rucksack zu packen, ist eine Kunst für sich. Ich habe mir im Vorfeld eine Packliste zusammengestellt. Da war alles drauf, was ich mitnehmen wollte. Angefangen bei Kleidung, bis hin zur Reiseapotheke, Moskito-Netz und Co.

Als ich alles beisammen hatte, war ich erst mal geschockt. Wie sollte das alles in meinen Rucksack passen? Rucksäcke sehen immer kleiner aus, als sie eigentlich sind. Am Ende hat alles gepasst. Und war sogar mit knapp 12 Kilogramm Gewicht noch ziemlich angenehm zu tragen.

Mein Tipp für's Verstauen von Kleidung: Rollen! Mehrere Shirt oder Hosen übereinanderlegen und straff zu einer "Wurst" zusammenrollen. So passt echt alles in den Rucksack. Kosmetika und Medikamente kannst Du sicher in Gefrierbeuteln mit Zipper verstauen.

Die wichtigsten Gadgets für Backpacking

Notizbuch auf Weltkarte
Foto: iStock/Fly_dragonfly

Unverzichtbar für mich: Ein kleiner Rucksack für Tagesausflüge, ein Handy (am besten mit Kamerafunktion und Internet), ein Stromadapter, falls die Anschlüsse in Deinem Reiseland anders sind, ein schmaler Bauchbeutel für Wertsachen (Bargeld, Kreditkarte, Pass, Tickets usw.), den man im Hosenbund verschwinden lassen kann und eine Regenjacke zum Zusammenfalten.

Viele schwören außerdem auf ein kleines Notizbuch. Darin kannst Du wichtige Infos und Kontakte aufschreiben oder auch Tagebuch führen.

Festes Schuhwerk solltest Du auch dabei haben. Dieses kannst Du während der Flüge tragen. Dann wird Dein Rucksack nicht noch schwerer. In Indonesien habe ich mir dann sofort Flip Flops besorgt. Meine Trekking-Schuhe habe ich nur auf langen Ausflügen getragen.

Backpacking: Wie plane ich meine Reise?

Backpacker am Strand
Foto: iStock/poike

"Gut geplant, ist halb gewonnen" heißt es. Lass mich Dir sagen: Dieser Spruch gilt für Deine Reise NICHT. Bevor es bei mir losging, hatte ich mir nur eine grobe Route ausgesucht.

Ich wollte quer durch Java, dann auf Bali und den Gili-Inseln chillen und dann wieder zurück an den Start. Ein paar wenige Ziele und Sehenswürdigkeiten hatte ich zwar auf dem Schirm, aber ich wollte mir auch genügend Freiraum lassen, um spontan zu sein und mich treiben zu lassen.

Hätte ich mich schon im Vorfeld festgelegt, hätte ich mich bestimmt nicht so spontan dazu entschlossen, meinen Tauchschein zu machen.

"Weniger ist mehr" ist da echt ein besserer Leitsatz. Das gilt auch für Unterkünfte. Behalte immer im Hinterkopf, dass Du nicht alle Übernachtungen schon vor Deiner Reise buchen musst. Wenn Du die ersten zwei oder drei Nächte vor Abflug klargemacht hast, reicht das definitiv. So behälst Du Dir genug Freiraum und schränkst Dich nicht ein.

Gut zu wissen: Vor Ort eine Unterkunft zu buchen, ist auch nicht teurer, als über's Netz schon Wochen im Voraus.

Was tun bei Kulturschock?

Du steigst aus dem Flieger. Alles ist anders. Die Temperatur, die Menschen, die Sprache, das Essen... einfach alles. Die gewohnte Umgebung fehlt. Freunde und Familie sind so weit entfernt. Manche stecken das ganz leicht weg. Andere bekommen einen Kulturschock.

Keine Sorge: Einen Kulturschock zu erleben, ist gar nicht schlimm. Vielleicht gehört er sogar einfach dazu. Immer positiv bleiben.

Wenn Dich der Schock trifft, gibt's ein paar hilfreiche Tipps: Denk immer daran, so wie Dir, ging es den meisten anderen auch. So bekommst Du erst gar nicht dieses "Warum ich?!"-Gefühl. Es ist voll okay, wenn nicht alles Deiner Vorstellung entspricht.

Es ist auch okay, traurig zu sein. Aber grenze Dich nicht aus, sondern geh raus und unternimm was. Das muss natürlich keine Klettertour auf einen Vulkan oder Trekking durch den Dschungel sein. Mach etwas Entspanntes. Strand, Shopping, einen Markt besuchen. So lernst Du schnell die noch fremde Umgebung und neue Leute kennen - und der Kukturschock ist im Nu vorbei.

Wie wichtig sind Sprachkenntnisse?

Ich hatte den großen Vorteil, dass ich an der Uni Indonesisch gelernt habe. Somit fiel mir die Kommunikation mit den Einheimischen von Beginn an leichter.

Sprachkenntnisse sind super wichtig. Allerdings wird wohl niemand von Dir erwarten, dass Du für Deine Thailand-Reise perfekt Thai lernst. Ein paar Floskeln sollten es sein. "Hallo", "Bitte", "Danke"... die Basics eben.

Das ist nicht nur wichtig, weil es höflich ist. Du solltest immer im Hinterkopf haben, dass nicht alle Einheimischen Englisch sprechen. Besonders dann nicht, wenn Du Dir entlegenere Orte anschauen möchtest. Aber auch beim Feilschen um die Preise für Mitbringsel kommen ein paar Wortfetzen in der Landessprache immer richtig gut.

Backpacking: Hilfe im Notfall

Vor meiner Reise habe ich mir alle Telefonnummern und Emailadressen, die mir wichtig erschienen, notiert. Wenn Du das auch machen willst, denke an die Ländervorwahl für Deutschland. Statt der üblichen Null am Anfang der Festnetz- oder Handyvorwahl benutzt Du dann +49 oder 0049.

Besonders wichtig im Notfall: Die Nummer der Deutschen Botschaft in Deinem Reiseland, die Deiner Krankenversicherung... und die Deiner Eltern natürlich. Ich war jedenfalls froh, immer mal wieder mit Ma und Pa zu telefonieren oder zu simsen.

Am besten legst Du Dir bei einer längeren Reise auch vor Ort eine SIM-Karte zu. Das ist oft viel günstiger.