Sind Kondome sicher?

Dr. Sommer-Spezial: Sind Kondome sicher?
Dr. Sommer-Spezial: Sind Kondome sicher? Foto: iStock
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Kondome gehören zu den beliebtesten Verhütungsmitteln bei Jungs und Mädchen. Nicht nur beim ersten Mal. Ihr unschlagbarer Vorteil ist, dass sie nicht nur vor einer ungewollte Schwangerschaft schützen, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Doch manche Jungs und Mädchen zweifeln etwas an der Sicherheit von Kondomen. Verständlich. Denn man hört ja immer wieder, dass bei der Kondombenutzung auch mal was schief laufen kann. Wer sich dann allein auf das Kondom verlassen will, bekommt da schnell mal ein mulmiges Gefühl. Doch das muss nicht sein.

Kondome sind sicher, wenn Du einige wenige Punkte beachtest, auf die es bei der Kondomanwendung ankommt. Wir erklären, welche das sind:

  1. Die Größe muss passen!

Nicht nur Schuhe oder Hosen müssen Deine genaue Größe haben, wenn sie gut sitzen sollen. Das gilt auch für Kondome. Nur ein gut passendes Kondom fühlt sich gut an und hält richtig. Da kommt es auf jeden Millimeter an.

Die richtige Größe findest Du so: Miss Deinen Penisumfang im Millimetern und teile das Ergebnis durch zwei. Diese Größe muss dann auf der Kondom-Packung neben dem Begriff "nominale Breite" stehen, damit Dir das Kondom passen wird.

Schon drei Millimeter mehr oder weniger können die Sicherheit und den Tragekomfort beeinträchtigen. Mach nach dem Kauf den Test. Ist es zu groß, wirft es Falten oder rutscht. Zu klein tut weh oder passt gar nicht erst drüber.

  1. Die Anwendung muss bis zum Schluss stimmen!

Pass auf, dass Du die Anleitung für das Abrollen und die Benutzung wirklich befolgst. Das Gummi muss heil und noch haltbar sein, richtig rum auf die Eichel gesetzt werden, vorsichtig über den Penis gerollt und vor allem beim Rausziehen aus der Scheide nach dem Orgasmus festgehalten werden.

Wenn der Penis schlaff und kleiner oder schmaler wird, kann das Kondom abrutschen und in der Scheide stecken bleiben. Dann könnte Samenflüssigkeit auslaufen und an oder in die Scheide gelangen. So entsteht die Gefahr einer Schwangerschaft, wenn das Mädchen nicht hormonell verhütet.

Wer also merkt, dass die Erektion nachlässt, muss schauen, ob das Kondom noch hält. Statt weiter zu machen, besser eine Pause einlegen, bis alles wieder startklar ist.

  1. Bei Gleitgel auf den Inhalt achten!

Wer Gleitgel oder ähnliches benutzt, muss darauf achten, dass die Inhaltstoffe das Material nicht angreifen. Auf der sicheren Seite ist "Mann" mit allen Gleitgelen auf Wasserbasis. Fett- oder ölhaltige Gele oder Cremes können hingegen das Material vieler Kondome angreifen. Dann werden sie unsicher. Deshalb immer schauen, was auf der Kondom- und der Gel-Packung steht, wenn es um die gleichzeitige Benutzung von allem geht, was beim Sex als "Helferchen" eingesetzt werden soll.

  1. Nichts doppelt und dreifach verwenden!

Nach dem Orgasmus muss das Gummi runter und ein Neues verwendet werden, falls es noch weiter gehen soll. Zwei Kondome übereinander sind übrigens nicht sicherer als ein einziges. Im Gegenteil: Das Material leidet unter der Reibung zweier übereinander gezogener Gummis. Im Zweifel also lieber immer ein Neues Gummi nehmen, als es drauf ankommen zu lassen. Wer ganz sicher gehen will, kann Kondome mit extra dicker Wandstärke wählen. Doch auch die dünnen sind sehr sicher. Puste mal eins auf. Dann weißt Du, was die Dinger abkönnen.

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