Plötzlich anders drauf?

Plötzlich anders drauf?
Ständig anders drauf . . . Foto: lassedesignen/ stock.adobe.com
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Eben war noch alles fein, und plötzlich könntest du vor lauter Frust ins Kissen heulen – kennst du? Warum sich deine Laune manchmal schlagartig ändert und wie du am besten damit klarkommst, erfährst du hier.

Da liegst du total gechillt auf dem Sofa, schaust dir deine Lieblings-Soap an, lachst über die Witze der Darsteller . . . Läuft! Doch dann fragt deine Mutter: „Schon für die Mathearbeit gelernt?“ Bäng, Schluss mit lustig – jetzt bist du wütend! Und irgendwie traurig! Gestresst sowieso! Schreiend, heulend, schimpfend verkriechst du dich in dein Zimmer, bekommst aber vorher noch zu hören: „Typisch Pubertät!“ Ein Spruch, mit dem dein Verhalten plötzlich dauernd kommentiert wird. Pubertät!!! Du kannst dieses Wort schon nicht mehr hören!!! Tatsächlich kann es zwar nicht alles, aber doch so manches erklären: zum Beispiel, warum deine Gefühle gerade so oft Achterbahn fahren und du dich erst mega-happy und im nächsten Moment voll deprimiert fühlst – scheinbar völlig grundlos! Oder warum du plötzlich jedes Wort auf die Goldwaage legst und äußerst empfindlich reagierst, wenn dich mal jemand kritisiert. Oder warum du in letzter Zeit so vergesslich bist und dich nicht lange konzentrieren kannst. Ja, was das betrifft, hat die Pubertät tatsächlich oft ihre Finger mit im Spiel. Klar, wie du mit den Dingen umgehst, hängt natürlich auch sehr davon ab, was du sonst so für ein Typ bist und in welcher Lebens-Situation du gerade steckst. Alles immer auf die Pubertät zu schieben ist jedenfalls zu einfach und hilft auch nicht weiter – Probleme brauchen Lösungen! Danach solltest du also weiterhin suchen, wenn es dir nicht gut geht. Mal kriegst du das alleine hin – mal ist ein bisschen Unterstützung nötig. Dann scheu dich nicht und sprich mit Menschen, denen du vertraust. 

Warum auf einmal so empfindlich?

Eine Frage, die du dir vielleicht schon öfter gestellt hast – und das ist auch gut so. Was aber, wenn sich weit und breit keine Erklärung dafür findet, warum du beim kleinsten Anlass in Tränen ausbrichst oder wütend wirst? Dann lohnt es sich, ein bisschen mehr über die Veränderungen in deinem Körper zu erfahren. Denn wenn du weißt, was da los ist, kannst du besser damit umgehen. Den größten Einfluss auf dich haben die Hormone. Die können dein Gefühlsleben ganz schön durcheinanderwirbeln, dir tolle Glücksmomente bescheren, dich aber auch sehr traurig machen. Sie sind außerdem dafür verantwortlich, dass du dich vom Jungen zum Mann beziehungsweise vom Mädchen zur Frau verwandelst. 

Auch in deinem Gehirn finden während der Pubertät große Umbau-Arbeiten statt. Deshalb klappt die Verständigung zwischen den Nervenzellen nicht immer so gut – möglicherweise ein Grund dafür, dass du öfter mal etwas vergisst und dich nur schlecht konzentrieren kannst. Lass dich davon nicht stressen, das geht vorbei!

Wie krieg ich mich wieder ein?

Um deine Stimmungs-Schwankungen in den Griff zu kriegen, kämpf nicht dagegen an. Bist du gut drauf, genieß es. Geht’s dir schlecht, vertief dich nicht in negative Gedanken – lass sie los und wie Wolken vorbeiziehen. Danach scheint auch wieder die Sonne – vertraue darauf! Wenn die miese Stimmung trotzdem mal ein bisschen länger andauert als erhofft, such dir eine Beschäftigung, die Spaß macht und deine volle Konzentration erfordert. Das vertreibt die Störenfriede in deinem Kopf und verschafft dir vielleicht sogar ein richtig tolles Erfolgserlebnis, über das du dich noch Wochen später freuen kannst. Du bist gern kreativ? Dann entwirf oder bastle was Schönes. Vielleicht hast du ja auch Lust, dein Zimmer umzugestalten. Natürlich kannst du dir auch eine sportliche Herausforderung suchen, etwas Neues lernen, eine Torte backen, ein Gedicht oder einen Song schreiben. Oder schau dir einen lustigen Film an und lach die schlechte Laune einfach weg. In Zeiten, in denen du dich müde, traurig und ausgepowert fühlst, solltest du es dir immer besonders gut gehen lassen und die Dinge ein bisschen gechillter angehen als sonst. Was immer hilft: Freunde zu haben, die dich so lieben, wie du bist! Es sind ja auch nicht immer alle gleichzeitig schlecht drauf – mach dir das zunutze und lass dich von der tollen Laune der anderen mitreißen. Wichtig: Bleib mit deinen Gedanken und Gefühlen, die dich stressen, nicht lange allein – sprich darüber. Deine Eltern und Freunde sind schließlich keine Hellseher und können dich nur unterstützen, wenn sie wissen, was dich bewegt. Also raus damit! Du wirst sehen: Dann geht’s dir gleich ein bisschen besser!

Hilfe! Wieso hört das nicht auf?

Stimmungs-Schwankungen sind anstrengend, doch während der Hormonumstellung in der Pubertät völlig normal. Zwischendurch gönnen sie dir aber immer wieder mal eine Pause. Und: Sie bringen dich nicht nur schlecht drauf, sondern bescheren dir auch die schönsten Gefühle. Nach zwei, drei Jahren sollte es mit den krassen Auf-und-ab-Phasen jedoch vorbei sein. Wenn du allerdings dauerhaft gefrustet bist, keine Freude mehr empfindest und dich nichts und niemand mehr aufheitern kann, hast du es möglicherweise mit einer Krankheit zu tun, die man Depression nennt. Und die ist richtig gemein, weil sie dich daran hindert, glücklich zu sein, obwohl du vielleicht allen Grund dazu hättest. Dann brauchst du Hilfe – von allein geht das nicht weg. Sprich erst mal mit deinen Eltern und dann mit dem Hausarzt darüber. Er kann dich an einen Spezialisten überweisen, der weiß, wie dein Problem in den Griff zu kriegen ist. Also lass nicht den Kopf hängen, schau nach vorn – es gibt immer eine Lösung

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