Panikattacke: Wie du eine Angststörung in den Griff bekommst

Trauriger Teenager
Am schlimmsten ist die Angst vor der Angst Foto: © Dunca Daniel Mihai / Alamy Stock Photo
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Angststörung - welche Ängste gibt es?

Es gibt viele verschiedene Ängste und Phobien, die zu Panikattacken führen können. Das sind die häufigsten bei Jugendlichen:

• Flugangst – Hier verbinden sich oft die Angst vor der Höhe, mit der Angst abzustürzen und der Klaustrophobie. Viele Menschen fliegen überhaupt niemals, um Panikattacken in der Luft zu vermeiden. Schon der Anblick eines Flugzeugs ruft in ihnen Angst hervor.

• Klaustrophobie – Nennt man gemeinhin Platzangst, aber eigentlich ist die Angst vor der Enge. Die haben sehr viele Menschen. Sie finden enge Gänge, Fahrstühle, Menschengedränge und enge Geräte wie Solarien oder MRTs schrecklich und einfach unerträglich.

• Angst vor Tieren oder Dingen – Spinnen lassen Arachnophobiker in Panik geraten, andere fürchten sich vor Tauben oder Vögeln überhaupt. Hier verbindet sich die Angst oft mit Ekel. Wer sich vor Hunden fürchtet, findet die dagegen gefährlich und unberechenbar. Es gibt auch Menschen, die haben Angst vor Clowns. Dunkelheit ruft vor allem bei Kindern Angst hervor, aber es leiden auch viele Erwachsene darunter.

Große Winkelspinne
Pfui! Spinne! Foto: Jrgen Flchle - Fotolia

Todesangst oder Angst, verrückt zu werden – Diese Ängste sind besonders abstrakt, weil sie einen plötzlich überfallen. Wie aus heiterem Himmel, ist plötzlich irgendetwas so komisch, dass du die totale Panik bekommst. Die Stimmen der anderen klingen merkwürdig, du fühlst dich so, als wärst du nicht in deinem Körper, die Dunkelheit scheint an dir zu zerren. Und du hast keine Ahnung, warum.

Die Angst ist erst einmal nichts Schlechtes, denn ohne Angst würden wir viel zu langsam auf drohende Gefahren reagieren. Allerdings war das für den Neandertaler meistens eine reale Gefahr: Säbelzahntiger kommt, Panik, wegrennen. Die Ängste, die uns heutzutage Panikattacken verursachen, sind oft irrationale und abstrakte Dinge – unnötige, wenn man so will. Die Angst, so sagt man, ist ein Monster, dem man sich stellen muss, sonst wird sie größer. Also gibt nicht klein bei, sondern kämpfe dagegen an!

Panikattacken richtig einordnen

Beobachte dich selbst und finde heraus, in welchen Situationen du panisch wirst. Schreib das genau auf, merk dir auch, was genau deine Befürchtung ist (das Flugzeug stürzt ab, alle lachen über mich, ich kriege keine Luft …). Und versuch die Panik einzuordnen auf einer Skala von eins bis zehn, wobei fünf eine ziemlich schlimme Angst mit schnellem Puls, feuchten Händen und Unwohlsein ist und zehn der blanke Panik-Horror, Todesangst.

Wie lange dauert eine Panikattacke?

Was du im Alltag tun kannst

• DU MUSST EIN REFERAT HALTEN

Deine Anti-Panik-Strategie:

1 Woche vorher: Du solltest dein Referat ausgearbeitet haben. Geh es jeden Abend durch, sag es dir selbst laut auf, bis du die wichtigsten Punkte auswendig kannst – so vergisst du am Tag des Referats nichts!

1 Tag vorher: Trag es einer Freundin oder einem Kumpel vor. Danach heißt es: abschalten. Unternehmt was Cooles, geht ins Kino oder shoppen. Wenn du abends nicht schlafen kannst, mach was total Beruhigendes: Dokus auf Netflix (z. B. „Unser Kosmos“) gucken oder ein Buch lesen! Klingt banal, hilft aber echt!

Mädchen Schulstress
Auch die Schule ist für Ängste verantwortlich Foto: Ana Blazic Pavlovic - Fotolia

Dein Schwarm ist echt sweet, und du willst unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen. Es ist dir total wichtig, dass er/sie dich gut findet! Da ist es ganz logisch, dass dein Kopfkino voll durchdreht und du nächtelang grübelst, ob du auch cool genug bist ... Keinen Stress! Bist du!

Deine Anti-Panik-Strategie:

1 Tag vorher: Überleg dir ein nettes Outfit und teste, wie du deine Haare stylen möchtest. Mädchen können auch ihr Make-up ausprobieren. Abends kannst du, wenn du dich traust, deinem Date schreiben, dass du dich auf morgen freust.

• DU WECHSELST DIE SCHULE

Deine Anti-Panik-Strategie:

1 Tag vorher: Leg dir dein Lieblings-Outfit zurecht. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst. Style dich nicht total auf oder verkleide dich, nur weil du denkst, das kommt an. Du kannst auch Süßigkeiten wie Schoko-Bons einpacken, als nette Einschleim-Geste für deine neue Klasse.

Was in der Schule eigentlich jeden nervt

Wichtige Tests sind immer stressig. Du lernst, hast aber Angst zu versagen. Du kennst dich: Vor lauter Panik wirst du bei der Klausur bestimmt alles vergessen – und es endet sicher wieder mit einer schlechten Note! Muss es nicht! Du kannst das schaffen!

Deine Anti-Panik-Strategie:

1 Woche vorher: Stell dir einen Lernplan auf, wann du welches Thema lernen willst. Schreib dir einen Merkzettel und geh alles Wichtige täglich durch. Du kannst dir auch Nachhilfe vom Kumpel geben lassen und alte Aufgaben noch mal mit ihm durchgehen und wiederholen. Vielleicht gibt’s auch coole YouTube-Videos zum Test-Thema!

1 Stunde vorher: Blockier dich nicht selbst, weil du dir Stress machst. Sag dir selbst: „Ich kann das!“ Du hast alles gelernt. Also stell dir nicht ein Horror-Ende vor, sondern, dass es gut laufen wird. Am besten hilft es, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Den Klassen-Schwarm vielleicht?

Junge im Dunkeln
Angstzustände bei Dunkelheit kennen viele Foto: © Robin Beckham / BEEPstock / Alamy Stock Photo

Den TV, ein Bild oder ein Fenster? Du hast irgendwas kaputt gemacht oder was Bescheuertes angestellt, wie eine Unterschrift zu fälschen – und jetzt ist der Moment da, wo du es deinen Eltern beichten MUSST! Die werden sauer sein und dir alle Freiheiten verbieten. Du hast richtig Schiss vor dem Zoff ... Cool bleiben!

1 Stunde vorher: Egal, was du angestellt hast, es ist nicht mehr zu ändern. Jetzt geht es um Schadensbegrenzung. Wer sich einschleimen will, kann überlegen, den Tisch zu decken oder den Eltern was zu schenken. Überleg dir außerdem Vorschläge, was du in Zukunft besser machen willst. Kannst du ihnen vorschlagen, den zerstörten TV zu ersetzen? Mehr lernen? Hast du sie angelogen? Dann überleg dir, warum! Meist ist Angst der Grund für ein großes Dilemma! Das sollten deine Eltern wissen, denn so sind sie auch nicht unschuldig an deiner Situation. Wichtig ist: Warte einen guten Moment ab!

13 nervige Fragen, die nur Eltern stellen können!

Du kannst IMMER Hilfe in Anspruch nehmen, wenn du sie brauchst. Vertrau dich deinen Eltern an, spätestens, wenn du merkst, dass dich deine Angst einschränkt und unglücklich macht. Auf die Hilfe eines Psychologen solltest du zurückgreifen, wenn du nicht allein dagegen ankommst. Es gibt für jede Angst eine Strategie, ein Mittel, einen Weg! Vertrau den Ärzten, sie wissen, wie man damit umgeht. So gut wie alle Menschen schaffen das, deshalb gilt: Keine Panik vor der Panik! Am besten fragt ihr den Hausarzt oder den Kinder- und Jugendarzt nach einer geeigneten Adresse. Wenn du das tust, bist du NICHT VERRÜCKT – sondern vernünftig.

Sie empfinden bei gefährlichen Situationen keine Panik, sondern einen Thrill, den sie toll finden. Im Alltag kennt man das von der Achterbahn auf der Kirmes – wenn man nicht ein bisschen Angst hätte, wäre es nicht so spannend …