Networking als Karriere-Beschleuniger

Netzwerken beginnt schon in der Kindheit – mit Familie und Freunden. Für ihren Beruf ist es ein wichtiges Werkzeug: Tatjana Kiel ist die Chefin von Klitschko Ventures und gilt als eine der am besten vernetzten Frauen in Deutschland.

Tatjana Kiel
Tatjana Kiel, Geschäftsführerin von Klitschko Ventures, weiß, wie wichtig Networking ist. Foto: Rieka Anscheit
Auf Pinterest merken

Wie hast du begonnen, dir ein Netzwerk aufzubauen?

Ich habe zunächst Plattformen wie Facebook und Xing wie ein externes Adressbuch genutzt und konnte so verfolgen, wohin sich die Menschen, die Teil meines Netzwerks waren, entwickelt haben und ob wir an der ein oder anderen Stelle Schnittmengen haben.  

In welchen Online- und Offline-Netzwerken bist du?

Ich habe vor knapp 10 Jahren mein eigenes Offline-Netzwerk gegründet. Oberflächliche Netzwerke, wie zum Beispiel der Austausch von Visitenkarten, sind nichts für mich. Online bin ich bei LinkedIn, Instagram, Xing, Twitter und Facebook, ich nutze die verschiedenen Social-Media-Kanäle mit unterschiedlichen Zielen und auf verschiedene Arten. Echte Online-Netzwerkbeziehungen pflege ich auf LinkedIn und Xing.

Was sind deine Tipps für gutes Netzwerken?

  1. Sei immer bereit zu geben, auch wenn du anfangs nicht so viel zurückbekommst. Hab Geduld, es zahlt sich aus. 
  2. Netzwerke in beruflichen Dingen strategisch. Viele gesammelte Visitenkarten bringen dich nicht weiter, wenn sich der Kontakt nicht an dich erinnert.
  3. Sei authentisch, verstelle dich nicht. Ehrlich währt am längsten gilt in Netzwerkfragen ganz unbestritten. Ein guter Netzwerkkontakt begleitet dich dein ganzes Leben hindurch.
  4. Sei offen, auch wenn jemand auf den ersten Blick nicht dein „Typ“ ist. Du wirst bestimmt häufiger positiv überrascht, als du erst einmal denkst. 
  5. Unterschätzt zu werden ist besser, als überschätzt
  6. Sei verbindlich. Wenn du etwas zusagst, halte es ein. Oder sei so fair und sage sofort, wenn etwas nicht machbar ist.

Was rätst du Jugendlichen auf der Suche nach dem Traumjob?

Sei ehrlich mit dir selbst! Je besser du dich selbst kennst, deine Stärken und Schwächen, deine Wünsche, Ziele und Träume einordnen kannst, desto eher findest du DEINEN Traumjob. Denn eines steht fest: ein Job ist für den einen Alptraum, für den anderen Traum. Hol dir bei der Definition deines Traumjobs so früh wie möglich Feedback von Menschen, die dich gut kennen und auch von solchen, die dich gerade erst kennengelernt haben: wie sehen sie dich? Es geht dabei nicht darum, Komplimente abzugreifen, ganz im Gegenteil: lass dich herausfordern. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du dieses Feedback als Anlass nimmst, um daran zu arbeiten oder ob du es unter der Kategorie: „so bin ich“ verbuchst und einen anderen Weg einschlägst. Wichtig ist, dass du solche Worte nicht als persönlichen Angriff wertest, sondern als Chance, um festzustellen, ob andere deine Stärken genauso einschätzen wie du selbst. 

Erzähl doch mal deinen Berufsweg

Ich habe ein duales BWL-Studium in Berlin absolviert und in dieser Zeit im Bundesverband Junger Unternehmer, im Deutschen Bundestag sowie im Wahlkampfbüro einer Partei gearbeitet. Danach kam ich zu „SPORTFIVE“ und betreute dort die beiden Weltklasseboxer Dr. Vitali und Dr. Wladimir Klitschko in den Bereichen Veranstaltungsmanagement und Marketing. Schon im Jahr danach gründeten die beiden die Klitschko Management Group (KMG), wo ich für die Bereiche Event, Marketing, Neuausrichtung und Positionierung der Marken Klitschko und KMG zuständig war.

2016 schließlich gründete Dr. Wladimir Klitschko dann Klitschko Ventures. Dort wurde ich CEO, leite also das Unternehmen und bin ganz konkret für den Aufbau der Karriere nach der Karriere von Dr. Wladimir Klitschko zuständig. 

CEO heißt Hauptgeschäftsführerin – was machst du da?

Unser Unternehmen bündelt die Erfahrungen von Dr. Wladimir Klitschko in verschiedenen Geschäftsbereichen. Ich bin als CEO dafür zuständig, dass wir mit den Kolleginnen und Kollegen alle Säulen weiterentwickeln und unsere F.A.C.E. Methode immer stärker in den Köpfen der Menschen verankern. F.A.C.E. bedeutet: Focus, Agility (= Beweglichkeit), Coordination und Endurance (= Audauer). Es ist eine großartige Methode, die jedem dabei hilft, mehr Willenskraft für die eigenen Ziele zu entwickeln: in der Schule, im Beruf, der Ausbildung, in der Familie und für alles, was man sonst noch vorhat. Das sind die Fähigkeiten, die Wladimir schon als Kind und Jugendlichen antrieben und ihn erfolgreich machten und die auch heute in seinem Leben sehr wichtig sind.