Was ist, wenn ich SB nicht möchte oder Angst davor habe? Bin ich dann normal?
Selbstbefriedigung (SB) machen die meisten, weil sie ihnen ein gutes sexuelles Gefühl und anschließend Entspannung bereitet. Die Lust darauf entsteht bei den meisten mit Beginn oder im Laufe der Pubertät.
Doch schon als kleine Kinder sind wir lustvolle Wesen, die mit Freude ihren Körper berühren – solange man sie lässt. Als Kind ist das nicht in der Form sexuell motiviert wie später bei Jugendlichen und Erwachsenen. Aber die Fähigkeit, sich selber schöne Gefühle bereiten zu können, die ist uns angeboren.
Wenn Du nicht willst, ist das okay!
Es ist nicht unnormal, wenn ein Junge oder Mädchen in der Pubertät noch nicht so darauf drängt, sexuelle Gefühle in sich zu aktivieren. Manchen kommt der Gedanke, sich selber zur Erregung an den Genitalien zu berühren zunächst auch ungewohnt vor. Irgendwie unbehaglich, versaut, pervers. Es braucht bei manchen eben seine Zeit, bis sie mit ihrem Körper und ersten Erfahrungen mit sexueller Lust entspannt und selbstverständlich umgehen können.
Entscheidend ist: Du bist normal, wenn Du (noch) keine Selbstbefriedigung machen willst. Warte einfach ab, wie sich Dein Interesse zu diesem Thema entwickelt.
Du entscheidest, was passiert!
Angst vor SB brauchst Du eigentlich nicht zu haben. Das Gute daran ist doch: Du allein bestimmst, was passiert. Berühre Dich so, wie es sich gut anfühlt. Du musst ja nicht gleich sonst was probieren, um einen Orgasmus zu kriegen. Lerne Deinen Körper und seine Reaktionen auf Berührungen einfach langsam besser kennen. Kein Stress mit Dildos oder anderen Sexspielzeugen. Das muss nicht sein. Mach nur, was Dich neugierig macht und sich gut anfühlt. Denn SB ist normal und natürlich. Und jede/r macht es auf seine Art in seinem Tempo.
Du machst Dir Sorgen?
Wenn Du jedoch das Gefühl hast, dass Du Deine Sexualität und Weiblichkeit oder Männlichkeit total ablehnst oder Dich beziehungsweise Deine Genitalien abstoßend findest, kann es hilfreich sein, Dich damit jemandem anvertrauen. Einer netten Gynäkologin oder einem Urologen (Männerarzt) zum Beispiel.
Vielleicht hast Du auch eine vertrauenswürdige Person ähnlichen Alters in Deinem Umfeld, mit der Du mal darüber reden kannst, wie sie ihren Körper in ihrem Alter fand. Es geht nämlich vielen so, dass sie anfangs noch unsicher sind, ob bei ihnen alles normal ist. Vor allem Mädchen. Ein intimes Gespräch darüber kann sehr entlastend sein.