Was es außer Binden und Tampons noch gibt!
Wir erklären Dir, wie sogenannte Menstruationskappen zum unauffälligen Auffangen des Regelblutes funktionieren.
Bist Du umweltbewusst, sparsam, sportlich und offen für ungewöhnliche aber nützliche Dinge? Und hast Du keine Hemmungen Deinen Körper zu erforschen und zu berühren!? Wenn einige dieser Eigenschaften auf Dich zutreffen, könntest Du etwas Neues für Dich entdecken, wenn Du jetzt weiter liest.
Es geht um die sogenannten Menstruationskappen, die auch Menstruationstassen oder -Glöckchen genannt werden! Auf den ersten Blick scheinen die links abgebildeten Produkte vielleicht merkwürdig. Aber sie sind eine echte Alternative zur klassischen Monatshygiene mit Binden und Tampons! Allerdings ist die Menstruationskappe nicht unbedingt für "Einsteigerinnen" geeignet. Denn sie muss in die Scheide eingeführt werden, um dort das Blut aufzufangen. Und das erfordert ein wenig Übung und braucht eine gewisse Leichtigkeit im Umgang mit der Monatshygiene. Gut zu wissen: Mädchen, die sich getraut haben dieses Produkt auszuprobieren, sind oft positiv überrascht. Denn die Anwendung und der Tragekomfort sind meist viel entspannter, als erwartet.
Wir erklären Dir, wie die Menstruationskappen funktionieren und was es für Unterschiede gibt:
Die Menstruationskappen haben viele Vorteile:
» Sie sind absolut nicht sichtbar, weil nichts von ihr aus der Scheide heraus guckt.
» Sie fangen nur das Menstruationsblut auf und trocknen die Scheide nicht aus, weil die natürliche Feuchtigkeit erhalten bleibt.
» Sie sind an schwachen Tagen leichter einzuführen als ein Tampon, weil sie besser "flutschen".
» Sie vermeiden unnötigen Müll und halten viele Jahre. Dadurch sind sie vergleichsweise günstig.
» Bisher wurde kein Fall von ToxicShockSyndrom bei Anwendung der Kappen bekannt.
» Mädchen lernen ihre Menstruation besser kennen und bekommen ein positives Körpergefühl.
» Die Kappe kann über Nacht und je nach Blutungsstärke bis zu zehn Stunden getragen werden, bevor sie entleert werden muss.
Vor dem Einführen wird die Kappe in der Mitte zusammen gedrückt. So lässt sie sich leicht mit dem offenen Ende zuerst in die Scheidenöffnung einführen. In der Scheide entfaltet sich die zusammengedrückte Kappe normalerweise von selbst. So setzt sie sich wie eine kleine Glocke in den Scheidentrakt, um dort das Blut aufzufangen. Wenn die Kappe richtig sitzt, kann kein Blut daran vorbei laufen.
Je nach Blutungsstärke sollte die Kappe spätestens nach zehn Stunden entleert werden. Wer nicht einschätzen kann, wie voll die Kappe schon ist, kann sie jederzeit herausnehmen und nachsehen. Das geht so: Einfach am Ende der Kappe ziehen, das kurz hinter dem Scheideneingang leicht zu erreichen ist. Der Inhalt kann in die Toilette entleert werden.
Danach sollte die Kappe kurz mit klarem Wasser ausgespült werden, bevor sie wieder eingesetzt wird. Sie muss nicht jedes Mal desinfiziert oder abgekocht werden. Das ist nur ratsam, bevor sie nach der Aufbewahrung für die nächste Periode wieder eingesetzt werden soll. Bis dahin kann sie in einem hübschen Beutelchen aufbewahrt werden, das bei jeder Tasse dabei ist.
Das Tragegefühl ist prima, weil die Kappe nicht zu spüren ist. Falls doch etwas stört, sitzt sie entweder nicht richtig, oder es sollte ein kleineres Modell ausprobiert werden. Nicht gleich aufgeben, wenn es am Anfang ungewohnt ist. Genau wie bei Tampons braucht es ein wenig Geduld und Übung, bis der Gebrauch selbstverständlich wird.
Es gibt viele unterschiedliche Produkte, die in Größe, Form, Material, Farbe und Preis variieren.
Größe:Je nach Modell bekommst Du sie mit einem Durchmesser zwischen etwa vier bis fünf Zentimetern und einer Länge zwischen 4,5 und knapp sechs Zentimetern. So können sie zwischen zehn bis 24 ml Flüssigkeit auffangen. Das ist absolut ausreichend. Denn während der ganzen Menstruation verliert ein Mädchen etwa zwischen 60 und höchstens 200 ml. Also ungefähr eine halbe Tasse.
Preis: Die Kappen kosten zwischen 14 und 30 Euro und halten mehrere Jahre. Preis und Eigenschaften zu vergleichen, lohnt sich also.
Material: Je nach Produkt bestehen die Kappen aus Latex, Silikon oder dem Kunststoff TPE.
Wo es sie gibt: Die DivaCup (Bild: Mitte u. rechts) ist in Apotheken und Bio-Fachgeschäften in zwei Größen erhältlich. Der Einstieg ist mit einer der noch kleineren Kappen wie der MeLuna in Größe S (hier in Lila) besonders leicht.