Verhütung: das Femidom für Mädchen!
Es ist eine Art Kondom für Mädchen, schützt vor HIV und Schwangerschaft und funktioniert ohne Hormone. Wir erklären Dir alles genau. . .
Das Femidom ist ein etwa 17 cm langer Schlauch aus hauchdünnem Kunststoff. Der Schlauch ist mit Gleitmittel befeuchtet und wird in die Scheide eingeführt. Dort fängt er die Samenflüssigkeit auf. Es ist das einzige, hormonfreie Verhütungsmittel für Mädchen, das Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet.
Hier erfährst Du genau, wie es funktioniert:
So verhütet das Femidom!
Wie sieht es aus? Das Femidom - man nennt es auch "das Kondom für die Frau" - wird innerhalb der Scheide getragen. Es hat die Form eines Schlauchs, der auf einer Seite offen ist und besteht aus einem dünnen, reißfesten Kunststoff. Dieses Verhütungsmittel ist ca. 17 cm lang und hat einen Umfang von etwa 15 cm.
Das Femidom ist mit zwei flexiblen Ringen ausgestattet. Der äußere Ring ist am offenen Ende fixiert und liegt bei der Anwendung außerhalb der Scheide vor den großen Schamlippen. So kann das Femidom beim Sex nicht in die Scheide rutschen.
Wie verhütet es? Der innere Ring liegt frei im verschlossenen Ende des Femidoms. Zum Einführen wird er mit den Fingern zusammengedrückt und - zusammen mit dem Kunststoffschlauch - in die Scheide eingeführt. So kleidet er das Innere der Scheide wie eine zweite Haut aus. Dadurch kann das Sperma beim Samenerguss nicht in die Scheide gelangen.
Worauf muss man achten? Beim Geschlechtsverkehr führt der Partner seinen Penis in die mit dem Femidom ausgekleidete Scheide ein. Wichtig dabei: Vorher zusätzlich Gleitmittel auf den Penis auftragen oder in das Femidom einführen! Sonst kann das Femidom durch die Bewegungen des Penis aus der Scheide herausrutschen.
Wie entfernt man es? Nach dem Sex muss das Femidom vor dem Aufstehen entfernt werden. Dazu wird der äußere Ring zusammengedrückt, verdreht und das Kondom vorsichtig herausgezogen. Jedes Femidom darf nur einmal verwendet werden.
Wo kann man's kaufen: Femidome gibt's auf Bestellung in Apotheken und Drogerien oder im Internet-Versandhandel.
So benutzt Du das Femidom richtig!
» Einführen: Drück den Ring am geschlossenen Ende mit Daumen und Mittelfinger zusammen. Jetzt führ das zusammengedrückte Femidom vor dem Geschlechtsverkehr so tief wie möglich in die Scheide ein.
» Richtige Lage: Lässt Du den flexiblen Ring wieder los, kehrt er in seine runde Ausgangsform zurück. Der äußere Ring muss außerhalb der Vagina sitzen. Das Femidom darf nicht verdreht sein. Richtig eingeführt, findet der innere Ring fast wie von selbst seinen Platz vor dem Gebärmuttermund.
» Kontrolle: Jetzt führ den Zeigefinger durch die äußere Öffnung in die Scheide ein um zu kontrollieren, dass das Femidom nicht verdreht ist. Sonst kann der Penis nicht eingeführt werden.
» Tipp: Vor dem Einführen des Penis etwas Gleitgel auf den Penis auftragen oder ins Femidom einführen, damit sich der Penis leicht hin- und herbewegen kann, ohne dabei das Femidom hineinzudrücken oder herauszuziehen.
» Rausziehen: Entferne das Femidom nach dem Geschlechtsverkehr noch im Liegen. Drück dazu den äußeren Ring zusammen und verdreh ihn ein paar Mal, damit das Sperma im Femidom bleibt. Zieh es dann heraus und wirf es weg. Benutze jedes Femidom nur ein Mal!
Die Vorteile:
Es passt immer: Das Femidom können auch Jungen und Mädchen benutzen, die kein passendes Kondom finden. Denn es ist für jeden Penis geeignet! Egal ob schmal oder dick!
» Schutz: Neben dem Kondom ist das Femidom das einzige Verhütungsmittel für Mädchen, das Schutz vor einer Ansteckung mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bietet.
Spaß: Wenn es beiden gefällt, kann es sehr erregend sein, wenn der Junge dem Mädchen das Femidom einführt.
» Antiallergisch: Da das Kondom für die Frau aus Kunststoff besteht, kann es auch von Paaren benutzt werden, bei denen ein Partner überempfindlich auf Latex (Gummi) reagiert.
» Planbar:Das Femidom kann schon vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden. Der Mann braucht dabei noch keine Erektion zu haben, so wie beim Kondom.
» Reißfest: Die aus Polyethylen oder Polyurethan gefertigten Femidome sind reißfester als herkömmliche Kondome aus Latex.
Die Nachteile:
» Etwas umständlich: Viele Frauen finden die Anwendung des Femidoms umständlich und aufwändig.
» Lusthemmend: Als Nachteil zu werten ist auch das leicht "raschelnde" Geräusch während des Geschlechtsverkehrs, das durch den Kunststoff verursacht wird. Manche Paare bemängeln auch, dass das Kondom für die Frau ihr Lustgefühl stört, weil ein Teil des Femidoms außen an den Schamlippen sichtbar ist.
» Preis: Wichtigster Nachteil ist der hohe Preis! Mit einem Stückpreis von etwa 3 Euro ist ein Femidom viel teurer als ein gutes Markenkondom.
Die Sicherheit:
» Sicher: Bei sorgfältiger Anwendung ist das Femidom so sicher wie ein Kondom. Sollte ein Femidom trotzdem mal reißen, erkennt kann man das leicht beim Rausziehen. Dann kann eine Frau innerhalb von 72 Stunden immer noch die Pille Danach einnehmen.