Dr. Sommer A-Z: die Spirale!
Wir erklären, wie dieses Verhütungsmittel funktioniert!
Es gibt zwei Arten von Spiralen, die jeweils unterschiedlich wirken: die Kupferspirale und die Hormonspirale! Beide werden vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt, um dort die Entstehung einer Schwangerschaft zu verhindern.
Normalerweise wird die Spirale für Mädchen und kinderlose Frauen nicht als Verhütungsmittel empfohlen. Denn die Gebärmutter ist bei Mädchen noch nicht ganz ausgewachsen. Außerdem ist das Einsetzen der Spirale ohne Narkose meist sehr schmerzhaft, wenn eine Frau noch kein Kind zur Welt gebracht hat. Und es kann in sehr seltenen Fällen passieren, dass Komplikationen zu Unfruchtbarkeit führen. Wenn möglich, werden deshalb andere Verhütungsmittel für Mädchen bevorzugt.
Es kann jedoch Gründe geben, weshalb sich ein Arzt trotzdem dafür entscheidet, einem Mädchen die Spirale zu verschreiben. Um Schmerzen beim Einsetzen zu verhindern, ist der Eingriff mit einer Narkose möglich. Wir erklären Dir, wie die Spirale als Verhütungsmittel wirkt.
Die Hormonspirale
So wirkt die Hormonspirale :
Die Hormonspirale wird vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt und kann dort für fünf Jahre ihre Wirkung entfalten. Dort gibt sie dauerhaft eine bestimmte Menge an Hormonen ab. Und zwar nur das Hormon Gestagen, weswegen Anwenderinnen der Spirale zwar immer noch einen Eisprung bekommen, aber nicht schwanger werden. Das Hormon vermindert außerdem den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, wodurch die Blutungen der Frau kürzer und schwächer werden oder sogar während der Anwendung ganz ausbleiben. Zusätzlich bewirkt diese Spirale, dass sich der Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdickt. So bildet er eine Barriere gegen Spermien, die nicht mehr in die Gebärmutter eindringen können. Und falls das doch mal passieren sollte, werden die Spermien durch die Spirale weniger aktiv. Alles zusammen ergibt einen sicheren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft.
So sicher ist sie:
Die Hormonspirale hat einen Pearl-Index von 0,16. Das bedeutet: Nur ein bis zwei von 1000 Frauen, die mit der Hormonspirale verhüten, werden pro Jahr schwanger. Es wird eine regelmäßige Kontrolle empfohlen um zu checken, ob die Spirale nicht verrutscht ist und noch an ihrem Platz liegt.
Für wen sie besonders geeignet ist:
Empfohlen wird sie für Jugendliche ab 16 Jahren. Es gibt Mädchen und Frauen die aus gesundheitlichen Gründen zum Beispiel nicht "die Pille" nehmen dürfen, weil diese das Hormon Östrogen enthält. Sie können mit dem Frauenarzt darüber sprechen, ob die Hormonspirale eine sichere und geeignete Alternative wäre. Ob die Krankenkasse die Kosten für die Spirale übernimmt, wird von Fall zu Fall von den Krankenkassen entschieden.
Wann und wie sie entfernt wird:
Nach Ablauf der Anwendungszeit - oder auch früher - kann die Spirale vom Arzt entfernt werden, in dem er sie an dem dünnen Bändchen der Spirale herauszieht, das aus der natürlichen Öffnung des Gebärmutterhalses heraus guckt.
Die Kupferspirale
So wirkt die Kupferspirale:
Die Kupferspirale wird auf die selbe Art vom Gynäkologen eingesetzt, wie die Hormonspirale. Je nach Produkt kann sie zwischen drei und fünf Jahren vor einer Schwangerschaft schützen. Sie sieht aus wie ein meist T-förmiges Kunststoffteil, das mit einem feinen Kupferdraht umwickelt ist. Das Kupfer bewirkt, dass Spermien weniger beweglich werden und nicht mehr so lange überleben können, wie ohne die Spirale. Außerdem vermutet man, dass es zu einer Veränderung der Gebärmutterschleimhaut kommt, die das Einnisten eines möglicherweise trotzdem befruchteten Eies verhindert. Es ist aber noch nicht sicher geklärt, wie genau die Spirale im Einzelnen wirkt.
So sicher ist sie:
Ein Eisprung findet auch bei der Anwendung der Kupferspirale statt. Sie ist mit einem Pearl-Index zwischen 0,9 und drei nicht ganz so sicher wie die Hormonspirale. Das bedeutet: Knapp ein bis drei von 1000 Frauen, die mit der Kupferspirale verhüten, werden trotz Verhütung schwanger. Es wird auch hier eine regelmäßige Kontrolle empfohlen um zu checken, ob die Spirale nicht verrutscht ist und noch an ihrem Platz liegt.
Für wen sie besonders geeignet ist:
Die Kupferspirale ist vor allem für Frauen geeignet, die ohne Hormone verhüten möchten und nicht an die tägliche Anwendung eines Verhütungsmittels denken wollen. Auch für stillende Mütter ist sie eine Option. Der Arzt entscheidet, ob die Spirale für seine Patientin geeignet ist.