Was tun, wenn mein Lehrer gemein ist?

Raaaaaus! Diese Aufforderung sorgt immer für Protest! Dabei geht es auch anders, Konflikte zu klären...
Raaaaaus! Diese Aufforderung sorgt immer für Protest! Dabei geht es auch anders, Konflikte zu klären... Foto: iStock
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Schreien, ungerecht behandeln, fiese Sprüche verteilen! Einige Lehrer haben sich nicht im Griff und benehmen sich unmöglich. Wir sagen Dir, welche Möglichkeiten Du hast, um etwas zu ändern!

Du hast totalen Stress mit einem Deiner Lehrer/innen und es wird nicht besser? Aber von Dir wird erwartet, dass Du gern zur Schule gehst und gut mit machst? Das kann wohl niemand von Dir erwarten, wenn Du so einen Härtefall als Lehrer hast. Und Du musst Dir auch nicht alles gefallen lassen. Es gibt Grenzen, an die sich Lehrer halten müssen. Tun sie es nicht, muss das offen angesprochen werden. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Wir haben die besten für Dich rausgesucht. Probier' es aus!

Macht eine Klassenkonferenz!

Ihr seid alle genervt oder sauer! Dann sprecht das an. Damit es was bringt, organisiert es richtig. Vereinbart einen Zeitpunkt - zum Beispiel eine Pause - in der Ihr Schüler Euch absprecht, was Euch nicht gefällt. Überlegt auch, wie Ihr es Euch stattdessen wünscht. Das schreibt Ihr auf.

Um etwas zu ändern, ist es gut wenn Ihr Euch einigermaßen einig seid, dass der Lehrer mit seinem Verhalten wirklich total daneben liegt. Hilfreich ist es, wenn die Mehrheit der Jungen und Mädchen der Klasse hinter der Sache steht. Das hat mehr Nachdruck. Wenn sich einer nicht beteiligen will, ist das okay. Nicht jeder traut sich so etwas und einige sehen die Dinge vielleicht anders. Lass Dich trotzdem nicht davon abbringen.

Dann kann einer von Euch im Namen der anderen um ein Klassengespräch bitten, zum Beispiel der/die Klassensprecher/in. Ihr habt ihn/sie ja gewählt, weil er/sie Eurer Vertrauen hat. Und dann müssen Kritik und Verbesserungsvorschläge gemeinsam mit dem Lehrer besprochen werden. Schreibt sie untereinander auf, damit Ihr sie Eurem Lehrer geben könnt. Er oder sie sollte es sich erst Mal anhören und danach etwas dazu sagen.

Gut ist es, mit einem Lob einzusteigen, wenn Euch eines einfällt. Dann kann er/sie die Kritik leichter aushalten und merkt, Ihr findet ihn/sie nicht nur unmöglich.

Am Ende solltet Ihr Eure Verbesserungswünsche erklärt haben. Und dann könnt ihr nur hoffen, dass Eure Bemühungen gewürdigt werden und sich etwas ändert. Wenn nicht, müsst Ihr einen Schritt weiter gehen. . .

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Sprecht mit dem/der Vertrauenslehrer/in!

Lehrer in dieser Funktion sind nicht nur für Dich da, wenn Du persönliche Probleme hast. Sie könne Dir und Deinen Mitschülern auch dabei helfen, Probleme in der Klasse zu klären - auch mit anderen Lehrern. Wenn Du willst, kannst Du anonym bleiben. Also der Vertrauenslehrer darf dann auch keinem davon erzählen. Du kannst aber auch darum bitten, dass der Vertrauenslehrer den anderen Lehrer auf das Problem in der Klasse anspricht, ohne Deinen Namen zu nennen. Oder Ihr geht gemeinsam ganz offen damit um und holt Euch zur Unterstützung für ein offenes Gespräch zwischen Lehrer und Klasse den Vertrauenslehrer dazu. So zu sagen als "neutrale Person".

Erzähle Deinen Eltern von dem Ärger!

Es ist gut, wenn Du versuchst den Ärger selbst aus der Welt zu schaffen. Aber das musst Du nicht ganz allein. Erzähle Deinen Eltern, wie es gerade läuft. Berichte Ihnen von den Problemen und davon, wie viele Schüler es betrifft.

Wenn sich der Lehrer weiter so negativ verhält, können die Eltern aller Mitschüler einen extra Elternabend einberufen, zu dem auch der betreffende Lehrer kommen soll. Ihr Schüler könnt auch teilnehmen. Es geht ja schließlich um Euch. Und dann könnt Ihr mit Hilfe Eurer Eltern das ganze besprechen. Die Unterstützung von Erwachsenen hilft in solchen Fällen oft. Die Schulleitung sollte natürlich auch davon erfahren.

Trifft es Dich allein?

Leider passiert es oft, dass nur ein Schüler Opfer von Spott oder Gemeinheiten durch den Lehrer wird. Und dieser Schüler steht oft recht allein da. Wenn es Dir so geht, bitte die anderen um Unterstützung. Lass Dir von ihnen bestätigen, dass sie es genau so wahrnehmen, wie Du. Sonst heißt es schnell:"Ja, ja. Der ist eben ein bisschen empfindlich." Und dann muss das mit dem betreffenden Lehrer besprochen werden.

Für Dich ist der Tipp mit dem Vertrauenslehrer besonders wichtig. Du brauchst Unterstützung.

Sonderfälle!

Es gibt natürlich Dinge, über die Du Dich ärgerst, die der Lehrer aber machen darf. Strafarbeiten, Nachsitzen, extra Aufgaben, vor die Tür schicken und andere so genannte "disziplinarische Maßnahmen" sind erlaubt. Wichtig ist, dass sie verhältnismäßig sind. Das heißt: nicht übertrieben. Wenn Du das Gefühl hast, Du wirst ungerecht behandelt, musst Du das ansprechen. Hat der Lehrer kein Einsehen, geh zur Schulleitung.

Körperliche Gewalt geht gar nicht! Das ist ein absolutes Tabu! Wenn Dir so etwas widerfährt, geh mit Deinen Eltern zur Schulleitung. Das muss für den Lehrer Konsequenzen haben.

Sexuelle Annäherungsversuche sind auch ein Grund, gleich klare Zeichen zu setzten. Jeder Lehrer weiß, dass das verboten ist und er deswegen von der Schule verwiesen werden kann. Wehr Dich und melde es bei der Schulleitung!

Der Sportunterricht kann auch Probleme machen. Vor allem das Thema "Anfassen bei der Hilfestellung". Ohne Hilfestellung geht es allerdings nicht. Aber wenn Du - was normal ist - nicht mehr von Deinem Lehrer angefasst werden möchtest, sag das. Ihr könnt Euch gemeinsam von Eurem Lehrer zeigen lassen, wie Ihr Schüler Euch untereinander Hilfestellung geben könnt. So ist das Thema schnell geklärt.

Bleib fair!

Du hast Dich tierisch über Deinen Lehrer/Deine Lehrerin geärgert. Aber hatte er vielleicht auch ein bisschen Recht? Sei ganz ehrlich und bleib fair. Du musst ihn oder sie nicht toll finden. Aber Ihr müsst Euch nicht gegenseitig das Leben schwer machen. Bevor Du mit Kritik loslegst ist es wichtig zu erkennen: Was hab ich dazu beigetragen? Wenn die Ursache des Ärgers eindeutig beim Lehrer liegt, dann gebührt ihm auch die Kritik. Wenn Du aber selber einen großen Teil dazu beigetragen hast, ist es eine tolle Geste dem Lehrer zu sagen:"Sorry, das war nicht nötig." Sicher hast Du dann einen Stein im Brett bei ihm oder ihr. Lehrer sind nämlich auch nur Menschen.

Wir hoffen, dass Du viele Lehrer hast, mit denen Du gut klar kommst. Ein schwarzes Schaf erleben fast alle. Jetzt weißt Du, was Du Dir nicht gefallen lassen musst! Um etwas zu ändern, werde aktiv. So verschaffst Du Dir Respekt! Aber bleib fair! Dann wirst Du Erfolg haben.