Ist Spicken erlaubt? Und wenn ja, wie?
Okay, ich geb's zu: Die Überschrift dieses Artikels ist etwas verwirrend. Deshalb zuallerst - damit es keine Missverständnisse gibt - die wichtigste Info:
Spicken ist grundsätzlich natürlich NICHT erlaubt!
(Wenn Du es auf eigenes Risiko probieren willst, ist das natürlich Dein Ding. Aber sag nicht, wir hätten Dich nicht gewarnt!)
Und trotzdem: Spicken ist nicht so schlecht wie die Lehrer denken. Im Gegenteil: Es hilft Dir sogar beim Lernen! Das soll nun einer verstehen ... also SOLLTE ich nun spicken, oder lieber nicht?
Ist Spicken sinnvoll?
Ich fang einmal von vorne an: Ein Lehrer aus dem Schwarzwald hat seine Schüler aufgefordert, bei einem Geschichts-Test so gut sie nur können zu spicken. Alles war erlaubt: Handys, Zettel, Sprachnachrichten, Notizen und was ihnen sonst noch so einfiel. Allerdings: Der Lehrer war natürlich gewappnet: Er wusste ja, dass viel gespickt werden würde - und war daher die ganze Zeit auf der Lauer.
Das Resultat: Diejenigen, die mit ihrem Handy googeln wollten, erwischte er fast alle. Allerdings gingen ihm ein paar richtig clevere Spickzettel durch die Lappen, die er später auf seinem Twitter-Account veröffentlichte:
Coole Spickzettel, keine Frage - aber irgendwie auch ein verdammt cooler Lehrer.
Die krasseste Erkenntnis kam am nächsten Tag!
In der nächsten Geschichtsstunde wurde über die Testergebnisse und natürlich auch die Spicker diskutiert. Das Erstaunliche: Die Schüler, die sich einen Spicker selbst geschrieben hatten, wussten alle noch ganz genau, welche Informationen darauf standen - auch ohne Spicker!
Das heißt: Die "gespickten" Infos wurden tatsächlich gelernt und behalten. Die Spicker hätten sie im Test gar nicht gebraucht!
Soll man spicken?
Der Gedanke ist einfach: Auf einen Spickzettel passt nicht viel drauf. Um zu entscheiden, WAS gespickt werden soll, muss ich mich mit dem ganzen Stoff auseinandersetzen und verstehen, was wichtig ist. Wenn ich diese wichtigen Infos dann noch zusammenschreibe, habe ich schon den ersten großen Lerneffekt.
Ein, zwei Mal auf den Zettel geschaut, hilft mir dann noch die Anordnung der Infos, mich zu erinnern (zum Beispiel: oben rechts steht was über Bismarck, unten links die Jahreszahken und so weiter). Und *ZACK* kann ich meinen ganzen Spicker auswendig.
Sollten alle Lehrer Spicker erlauben?
Naja, das wäre wohl etwas zu einfach. Aber dennoch kannst Du von dieser Erkenntnis enorm profitieren: Lerne künftig einfach mit Spickzetteln - und lasse sie dann zuhause.
So hast Du den genialen Lerneffekt, den man durchs Spicken erhält - aber gehst kein Risiko ein, erwischt zu werden. Perfekt!