Studie deckt auf: So viel Geld macht glücklich

„Glück kann man nicht kaufen.“ Diesen Satz hat bestimmt schon jeder von euch gehört. Aber stimmt das? Sogar Wissenschaftler*innen sind auf der Suche nach der Lösung dieses Rätsels – mit überraschenden Resultaten …

Studie Geld macht glücklich
"Geld macht nicht glücklich", oder etwa doch? Auch Wissenschaftler*innen untersuchen dieser Frage! Foto: iStock_LightFieldStudios
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Macht Geld wirklich glücklich?

Mit Geld kann man sich nicht direkt Glück kaufen, aber auf jeden Fall Dinge, die Glücksgefühle hervorrufen können: Das Konzertticket, die neuen Schuhe oder ein neues Smartphone. Das kann auf Dauer alles ganz schön teuer werden …💸 Sich diesen "Luxus" nicht leisten zu können, macht unglücklich – ODER?!

Und nicht zu vergessen ist: In Zeiten der steigenden Preise für nahezu alles, was Menschen zum Leben brauchen, wie Miete, Essen oder Bahn-Tickets, wäre es doch schön, mehr Geld zu haben, um sorgenfreier leben zu können.

Also: Wie viel Geld braucht ein Mensch, um glücklich zu sein?!

Studien suchen das Glück durch Geld

Studie 1: Viel Geld bedeutet nicht viel Glück

Mit der Frage „Macht Geld glücklich?“ beschäftigen sich seit Jahren auch Wissenschaftler*innen. Die wohl bekannteste Studie auf dem Feld stammt aus dem Jahr 2010 von Nobelpreis-Träger Daniel Kahneman.

Für diese Untersuchung wurden 1.000 US-Bürger*innen über ein Jahr lang zu dem Thema befragt und anschließend wurden über 450.000 Antworten ausgewertet.

Damals wurde festgestellt, dass Geld sehr wohl glücklich macht. Aber: NUR bis zu einem bestimmten Punkt. Ab einem Jahreseinkommen von 75.000 Dollar habe mehr Geld nicht mehr viel Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen, fand man damals heraus. 

Heute, immerhin 14 Jahre später, läge dieser Wert unter Einbezug der Inflation bei 108.000 Dollar, bzw. 101.000 Euro pro Jahr.

Verdient man mehr, seien die Menschen nicht zufriedener mit ihrem Leben, so die Folgerung aus der Studie. Das Glück stagniere viel mehr auf einem „Sättigungs-Niveau“. Mehr Geld bedeutet also nicht unbedingt mehr Glück.  

Studie 2: Glücklicher durch dickes Bankkonto

Eine andere, neuere Studie aus dem Jahr 2021 von Matthew A. Killingsworth stellte aber das Gegenteil fest.

Denn die neue Studie konnte das „Sättigungs-Niveau“ aus der vorherigen Untersuchung nicht bestätigen. Viel mehr steigt das Glück der Menschen mit höherem Vermögen auch immer weiter an, heißt es nun.

Killingsworth befragte über 33.000 US-Bürger*innen, sammelte dabei über 1,7 Millionen Datenpunkte und fand heraus, dass Glück-durch-Geld sehr wohl mit dem Einkommen steige – und „die Grenze sei sogar „nach oben offen“, stellt Killingsworth fest.

Also doch: Je mehr Geld, desto glücklicher?

Woher kommen diese unterschiedlichen Studien-Ergebnisse? Das wollten auch die beiden jeweiligen Untersuchungsleiter herausfinden!

Cool: Kahneman und Killingsworth taten sich zusammen und legten die so unterschiedlich wirkenden Daten aufeinander.

Studie 3: Macht Geld nun happy, oder nicht?

In einer neuen Untersuchung erarbeiteten Kahneman und Killingsworth einen Konsens!

Sie veröffentlichten 2022 schließlich eine neue Studie und fanden heraus:

Die Annahme mehr Geld würde NICHT glücklicher machen, ergab sich durch fehlende Antworten von Menschen, die ein sehr hohes Einkommen hatten. So konnte das Glück in der ersten Studie gar nicht weiter als zu einer bestimmten Summe gemessen werden.

Die Ergebnisse, dass Geld sehr wohl glücklich machen kann, konnten aber nun untermauert werden.

„Die Geld-Glücks-Kurve steigt sogar noch nach einem Wert von über 500.000 Dollar Jahresverdienst an“, erklärt Killingsworth gegenüber der US-Medienmarke CBS in einem Interview.

„Ich denke, das liegt daran, dass Menschen mit mehr Geld auch mehr Kontrolle über ihr eigenes Leben haben! Das ist nach meiner Auffassung nach sogar wichtiger, als sich schöne Sachen kaufen zu können.“

ABER: Geld allein macht nicht glücklich

Geld gibt also Sicherheit und Sicherheit macht glücklich. Aber das ist nicht das Ende der Story!

Denn: Gehälter und Vermögen können sehr weit auseinander liegen – das Glücksempfinden nicht unbedingt!

Auf einer Glücksskala von 1 (sehr unglücklich) bis 7 (sehr glücklich) gaben in der Untersuchung Millionäre und sogar Milliardäre einen Glücks-Wert zwischen 5,5 und 6 an.

Menschen mit einem Jahresverdienst von 100.000 Dollar lagen bei 4,5 und Leute mit einem Einkommen zwischen 15.000 und 30.000 Dollar pro Jahr nur wenig darunter, bei knapp über 4.

Wirklich weit auseinander liegen diese Werte (trotz des signifikant unterschiedlichen Vermögens) also nicht.

Fazit: Geld ALLEIN macht nicht glücklich! Genauso wichtig sind andere Faktoren, wie ein gesundes soziales Umfeld, Familie, Freunde, Hobbys, Gesundheit …

„Geht es einem reichen Menschen schlecht, wird mehr Geld nicht dazu beitragen, dass er glücklicher ist“, so Killingsworth. Chronisch unglückliche Menschen erlangen keine Besserung durch mehr Geld. Positive Menschen hingegen können durch Geld aber durchaus glücklicher werden.

Und was lernen wir jetzt daraus? „Für echtes Glück zählen mehr Dinge als Geld! Aber: Geld kann für die meisten Menschen zum allgemeinen Glück beitragen“, so Killingsworth.

Das Gute daran: Ganz oft hat man es selbst in der Hand, die finanzielle Lage Schritt für Schritt zu verbessern oder zumindest zu festigen und so auch das Glücksgefühl zu stärken. Mit Sparen finanzielle Polster aufbauen, sich auf den besser bezahlten Job bewerben, eine gute Aus- oder auch Weiterbildung machen. Das sind nur einige Ideen, das Geld-Glücks-Level selbst mitzubeeinflussen.

Die Voraussetzung, dass das so gesteigerte Vermögen aber auch wirklich glücklicher macht: Auch in anderen Bereichen des Lebens glücklich zu SEIN!

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